Monographie Bonn-Rhein-Sieg
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Stephanie Bulang-Matern<br />
THEATER UND KONZERTE –<br />
KULTURELLE VERANSTALTUNGEN MIT FORMAT<br />
164<br />
<strong>Bonn</strong> und die Region sind eine Gegend, in der es sich zu<br />
leben lohnt. Daran besteht für die meisten Menschen kein<br />
Zweifel – sowohl für die Bleibenden als auch für die<br />
Durchreisenden. Wer hier anlandet, kommt wieder. So<br />
oder so. Ein besonders guter Grund dafür ist das reichhaltige<br />
Kulturangebot von ganz im Verborgenen bis<br />
international auf Weltniveau.<br />
Ludwig van Beethoven aus <strong>Bonn</strong><br />
Jawohl, <strong>Bonn</strong> ist die Geburtsstadt Ludwig van Beethovens!<br />
Keine andere. Hier kam er im Dezember 1770 an einem<br />
kalten Wintertag in einer Dachstube der <strong>Bonn</strong>gasse 20 zur<br />
Welt, hier lebte er über 20 Jahre, hier fand seine Prägungsphase<br />
statt – menschlich wie musikalisch. Erst dann<br />
führte ihn das Leben nach Wien.<br />
Welch großes Geschenk die Bundes(haupt)stadt damit<br />
bekommen hat, war in Zeiten der <strong>Bonn</strong>er Republik von nicht<br />
allzu großer Bedeutung. Erst in den letzten Jahren konzentriert<br />
man sich immer stärker auf diesen fulminanten Glücksfall.<br />
Salzburg hat Mozart, Bayreuth hat Wagner und wir<br />
haben Beethoven. Wenn man es genau nimmt, haben wir<br />
sogar eine Doppelspitze: Beethoven und Schumann. Wenn<br />
das keine Fügung ist!<br />
gerade, sein Werk zum Jubiläum in Szene zu setzen. Noch<br />
drei Jahre bis dahin. Der Countdown läuft. Es soll ein<br />
unvergesslich schönes Fest für jedermann werden.<br />
Das mit internationalen Stars besetzte Beeethovenfest unter<br />
der künstlerischen Leitung von Nike Wagner lockt einmal im<br />
Jahr Klassikfans aus aller Welt an den Rhein. Vier Wochen<br />
lang feiern Freunde der ernsten Musik den Komponisten<br />
und seine Mitstreiter aus jener Zeit. Das Hauptprogramm<br />
2016 bestand aus 59 Veranstaltungen an 23 Spielstätten in<br />
<strong>Bonn</strong> und der Umgebung.<br />
Im Beethoven-Haus, zugleich Gedächtnisstätte, Museum<br />
und Kulturinstitut mit vielfältigen Aufgaben, wird das<br />
kulturelle Erbe des berühmten Sohnes der Stadt gepflegt.<br />
In der Musikwelt hat das hoch dekorierte Beethoven<br />
Orchester <strong>Bonn</strong> einen hervorragenden Ruf. Wenn es nicht<br />
gerade auf Tournee im In- und Ausland ist, besteht die<br />
Möglichkeit, sein Können regelmäßig bei Konzerten, in der<br />
Oper, im Rahmen des Beethovenfestes und im Karneval zu<br />
genießen. 1897 wurde es als Philharmonisches Orchester<br />
Koblenz gegründet und 1907 von der Stadt <strong>Bonn</strong> als Städ -<br />
tisches Orchester <strong>Bonn</strong> übernommen.<br />
So ein Theater<br />
Beethoven war ein Freigeist, in seiner Zeit künstlerisch, politisch<br />
und gesellschaftlich genial bis anstrengend. Heute<br />
würde man ihn wahrscheinlich wohlwollend als „geniales<br />
Enfant terrible“ bezeichnen. Die „Aufreger“ der Neuzeit sind<br />
andere, dafür schmuggelt sich Beethoven als Gesamtkunstwerk<br />
immer mehr in die Köpfe und Herzen der Menschen –<br />
regional, national, international.<br />
2020 wird Ludwig van Beethovens 250. Geburtstag be -<br />
gangen. Stadt, Land, Bund und viele Initiativen beginnen<br />
<strong>Bonn</strong>s Tradition als Theaterstadt reicht zurück bis in die Zeit<br />
der Kurfürsten. 1826 bauten sich kunstsinnige Bürger selbst<br />
das erste Schauspielhaus. Der 1965 eingeweihte Neubau am<br />
Rheinufer wird heute ausschließlich von der Oper bespielt.<br />
Das Zwei-Sparten-Haus zeigt an unterschiedlichen Spiel -<br />
orten Musiktheater und Schauspiel. Zusätzlich gastieren in<br />
jeder Spielzeit spannende internationale Tanzcompanies.<br />
Eine wichtige Aufgabe sehen Generalintendant Bernhard<br />
Helmich und seine Mitarbeiter in der Förderung begabter<br />
junger Kräfte.