Monographie Bonn-Rhein-Sieg
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Birthe Fiedler<br />
WISSENSCHAFTSREGION BONN –<br />
FORSCHUNG AUF WELTNIVEAU<br />
144<br />
Know-how „made in <strong>Bonn</strong>/Rhein-<strong>Sieg</strong>“: Die Wissen -<br />
schafts region <strong>Bonn</strong> gehört zu den bedeutendsten<br />
Forschungsstandorten Europas. Hier herrscht eine<br />
dynamische Forschungskultur, welche die Innovations -<br />
kraft der Region auf hohem Niveau sicherstellt.<br />
In den unendlichen Weiten des Universums warten Entdeckungen,<br />
von denen der Mensch kaum zu träumen wagt.<br />
Je tiefer das kosmische Schauen reichen soll, umso schneller<br />
kommen radioastronomische Solisten an ihre Grenzen. Das<br />
bisher schärfste Bild der Astronomie – das Radiobild der<br />
900 Millionen Lichtjahre entfernten Galaxie BL Lacertae –<br />
entstand, indem Forscher die Messdaten von insgesamt<br />
15 Radioteleskopen auf der Erde und einer Antenne im<br />
Weltraum im Computer miteinander verknüpft, und so ein<br />
virtuelles Teleskop mit dem achtfachen Erddurchmesser<br />
geschaffen haben. Die Winkelauflösung ist so gut, dass<br />
damit eine Zwei-Euro-Münze auf dem Mond auszumachen<br />
wäre. Das Max-Planck-Institut für Radioastronomie in <strong>Bonn</strong><br />
(MPIfR) war mit seiner 100-Meter-Antenne Effelsberg be -<br />
teiligt und hat alle gemessenen Signale in einem Spezialrechner<br />
zusammengeführt. Das Beispiel zeigt, dass For -<br />
schung von Kooperation, Austausch und Vernetzung lebt.<br />
Es ist bezeichnend für die Richtung, die Wissenschaft und<br />
Forschung in der Wissenschaftsregion <strong>Bonn</strong> eingeschlagen<br />
haben: hoch hinaus.<br />
Wissenschaftsregion <strong>Bonn</strong>: stark und dynamisch<br />
Wissen ist der Rohstoff der Zukunft – er ermöglicht Innovation<br />
und ist damit ein entscheidender Wettbewerbsfaktor<br />
für jedes Unternehmen. In der Region <strong>Bonn</strong>/Rhein-<strong>Sieg</strong> hat<br />
Wissenschaft lange Tradition. Die Gesellschaft für Luft- und<br />
Raumfahrt (DLR), drei Max-Planck Institute, das Fraunhofer<br />
Institutszentrum Schloss Birlinghoven oder auch die For -<br />
schungsgesellschaft für angewandte Naturwissen schaften<br />
(FGAN) gehören zu den renommiertesten Forschungs -<br />
adressen. Der etablierte Wissenschaftsstandort wurde im<br />
Zuge der <strong>Bonn</strong>-Berlin-Ausgleichsvereinbarung weiter<br />
gestärkt. Mit den bereitgestellten Mitteln wurde in der Stadt<br />
<strong>Bonn</strong> insbesondere die Spitzenforschung unterstützt, in den<br />
Kreisen Rhein-<strong>Sieg</strong> und Ahrweiler durch die Neugründung<br />
von Fachhochschulen vor allem die anwendungsnahe<br />
Forschung und Ausbildung. Inzwischen hat sich die Region<br />
zu einem der führenden Standorte für Forschung und<br />
Wissen in Europa entwickelt. Die Stadt <strong>Bonn</strong>, der Rhein-<strong>Sieg</strong>-<br />
Kreis und der Kreis Ahrweiler bilden gemeinsam mit den hier<br />
ansässigen Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen<br />
die Wissenschaftsregion <strong>Bonn</strong>, die einen hohen Grad an<br />
regionaler und internationaler Vernetzung aufweist.<br />
Hohe Dichte an Hochschulen und Forschungsinstituten<br />
Im Zuge des Ausbaus der Wissenschaftsregion <strong>Bonn</strong><br />
wurden in den letzten Jahren mehrere neue Fachhochschulen<br />
aufgebaut – darunter die Hochschule <strong>Bonn</strong>-<br />
Rhein-<strong>Sieg</strong>, der RheinAhrCampus und die private Inter -<br />
nationale Hochschule IUBH. Mehr als 40 000 Studierende<br />
sind derzeit eingeschrieben und bilden ein exzellentes<br />
Fachkräftereservoir. Weitere Neuzugänge sind das For -<br />
schungs zentrum caesar in <strong>Bonn</strong> und die an der <strong>Bonn</strong>er<br />
Universität angesiedelten neuen Zentren für Entwicklungsforschung<br />
(ZEF) und für Europäische Integrationsforschung<br />
(ZEI), das Hirnforschungszentrum Life & Brain sowie das<br />
Deutsche Zentrum für Neurodegenerative Erkrankungen<br />
(DZNE). Gleichzeitig ist die Region auch Sitz der großen<br />
deutschen Wissenschaftseinrichtungen. Mehr als 20<br />
nationale und internationale wissenschaftliche Einrich -<br />
tungen haben sich rund um das Wissenschaftszentrum<br />
<strong>Bonn</strong> angesiedelt. Darunter auch die nationalen Förder- und<br />
Mittlerorganisationen wie die Deutsche Forschungsgemeinschaft<br />
(DFG), der Deutsche Akademische Austauschdienst<br />
(DAAD) und die Hochschulrektorenkonferenz (HRK).<br />
Praxisnahe Forschung für den Klimaschutz<br />
Im Idealfall liegen Forschung, Entwicklung und Anwendung<br />
nahe beieinander. Es gibt beispielhafte Projekte, die<br />
aufzeigen, wie sich die Bereiche zu beiderseitigem Vorteil<br />
verzahnen – so zum Beispiel im „Bio Innovation Park Rheinland“<br />
auf dem Campus Klein-Altendorf. In Kooperation der<br />
Initiatoren Universität <strong>Bonn</strong>, Hochschule <strong>Bonn</strong>-Rhein-<strong>Sieg</strong>,<br />
Fortsetzung Seite 148