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axali da uaxlesi istoria

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auch nicht die göttliche Offenbarung”, während der Verfasser des zweiten, Papst Gregor XIII. “einerseits ein hervorragender<br />

Hierarch und im persönlichen Leben ein Asket” war, andererseits aber “umfassten seine moralischen<br />

Prinzipien auch die Gewalt im Namen der Wohltätigkeit” 1 .<br />

Hier, in erster Linie, ist äußerst erstaunlich, <strong>da</strong>ss der Verfasser, der in Georgien und in Russland ein bekannter<br />

Würdenträger ist, keine Bedürfnis fühlt, seine Äußerungen mit der heiligen Schrift und der heiligen Überlieferung zu<br />

bekräftigen. Er sagt nichts und wir wissen es auch nicht, welcher heilige Vater und welches heilige Konzil den<br />

Julianischen oder Gregorianischen Kalender zur “geistlichen Erscheinung”, zu einem Poem, zur Symphonie und “dem<br />

Puls der Welt” erklärt. Wer hat dem Kalender einen Status der Weltanschauung oder die sakrale Würde verliehen? Wir<br />

hatten schon die Gelegenheit, unsere Positionen über die erwähnten Meinungen und Standpunkte zu äußern. Es scheint,<br />

<strong>da</strong>ss der Verfasser den Kirchlichen Kalender und die Technische Chronologie miteinander vermischt 2 .<br />

Den Debatten schließen sich auch die besten Fachleute der Bibelwissenschaft und Theologie Prof. Zurab<br />

Kiknadze und Prof. Edischer Dshelidze an 3 . Sie haben deutlich erklärt, <strong>da</strong>ss die Erwägungen und Argumente,<br />

womit oben erwähnte Geistliche manipulieren und die sie mit den Etiketten der echten biblischen und christlichen<br />

Wahrheit versehen, in Wirklichkeit keine Gemeinsamkeit mit der Bibel und der kirchlichen Tradition haben. “Der<br />

Kalender ist ein Produkt der Wissenschaft und seine Anerkennung als Faktum des Glaubens, wie <strong>da</strong>s bei uns ein<br />

bestimmter Teil der Gläubigen meint, ist nicht richtig... Der Kalender steht außerhalb der Konfession... Mit den<br />

Beweisen der Bibel können wir den Vorzug des Gregorianischen Kalenders bestätigen, weil die ganze Bibel,<br />

sowohl <strong>da</strong>s alte als auch <strong>da</strong>s neue Testament, ebenso geozentrisch und nicht heliozentrisch ist”, sagt Prof. Kiknadze<br />

und weist uns <strong>da</strong>zu auf Gregor von Nyssa hin, der Genesis 1,14-18 folgendermaßen erläutert: “Der Himmel sind<br />

jene 99 Schafe, die der gute Hirte (Christus) verließ; diese Erde aber ist jenes Schaf, auf dessen Suche der gute<br />

Hirte ging”. Dann folgert der Professor und Bibelübersetzer: “Wenn wir den von Vater Rafael geschriebenen Text<br />

lesen, bleibt der Eindruck, <strong>da</strong>ss der uns vorliegende Text nicht von einem orthodoxen Vater geschrieben ist,<br />

sondern vielmehr von einem esoterisch-pythagoräischen Autor” 4 .<br />

Der Beitrag von Prof. Dshelidze betrifft die Anschauungen des Erzpriesters Bidzina Gunia, die in seinem<br />

umfangreichen Werk “Das Wesen des Julianischen Kalenders und seine Bedeutung” vorgestellt sind. Der Professor der<br />

Patrologie vergleicht diese Anschauungen mit den Lehren und Dogmen der Bibel und der heiligen Väter und beweist,<br />

<strong>da</strong>ss die Positionen des erwähnten Erzpriesters keinerlei Stütze durch die christliche Theologie und Praxis erfahren. Er<br />

vertieft die kritische Argumentation von Prof. Kiknadze und fährt fort: “Alle, die über die “geistliche”, “biblische”,<br />

“mystische” und “gläubige”. Würde des Julianischen Kalender reden, dürfen nicht die heidnische Herkunft dieses Kalenders<br />

vergessen. In der Kirche wird der Kalender gebraucht, der, wie bekannt, auf Kaiser Julians Befehl von dem<br />

Verehrer der Götzen Sozigen geschaffen wurde... Es ist unmöglich, <strong>da</strong>ss die Kirche in den von ihr benutzten Kalender<br />

wesentliche Veränderungen eingeführt hätte und für ihn dennoch den Namen des Heiden als des Verfassers beibehalten<br />

hätte... Wenn wir den in der Kirche gebräuchlichen Kalender den “Julianischen Kalender” nennen, unterstreichen wir<br />

<strong>da</strong>mit eindeutig seine heidnische Herkunft, und dementsprechend müssen wir <strong>da</strong>rin irgendwelche natürlichen orthodoxmystischen<br />

Glaubens-Äußerungen oder biblische Werte ebenso eindeutig ausschließen”.<br />

Über die Begriffe “alt” und “neu”.<br />

Das Hauptargument der Liebhaber des alten Kalenders, <strong>da</strong>s sie immer stolz wiederholen, ist folgendes: der<br />

Gregorianische Kalender ist neuer, der Julianische jedoch älter, und was alt ist, ist besser als <strong>da</strong>s Neue.<br />

Darüber sagt der hl. Johannes Chrysostomus (nach dem Brief Justinians): “Warum sagen und klagen uns manche:<br />

Ihr führt etwas Neues ein, und klagt uns trotzdem an?! Begreift wohl, Ankläger, <strong>da</strong>ss dieser Tag im Westen<br />

althergebracht ist und in Rom diese Tage für Geburt und für Taufe, für Verkündigung und für Hypapante unverändert<br />

gehalten werden.... Es sind schon zehn Jahre vergangen, <strong>da</strong>ss wir den alten Brauch eingepfropft und anerkannt haben,<br />

und wir entwickeln uns weiter und wir sehen den Erfolg. Wenn <strong>da</strong>s nicht von Gott gekommen wäre, wäre es schon<br />

längst verloren gegangen. Aber nun ist die ganze Welt erfüllt (von Wahrheit), und jeder empfängt dies Tag um Tag”.<br />

Und zuletzt: In Wahrheit haben die Begriffe “alt” und “neu” ein und dieselbe Bedeutung. Alles, was alt und<br />

ursprünglich ist, gehört zur Ewigkeit; es ist jedoch gleichzeitig neu und unsterblich. Und was neu und wahr ist, ist<br />

alt und ursprünglich.<br />

Demzufolge ist die Kalenderreform in der Kirche eine wesentliche Erneuerung von dem, was “im Anfang<br />

war” (Johannes 1,1).<br />

1 arqimand. rafaeli, qa<strong>da</strong>gebebi, statiebi [Archimandrit Rafael, Predigten, Artikel], 1 (Tbilisi, 1998), s. 58-89.<br />

2 n. papuaSvili, saeklesio kalen<strong>da</strong>ri <strong>da</strong> teqnikuri qronologia, lit. saq. [N. Papuashvili, Kirchlicher Kalender und<br />

Technische Chronologie, in: Literarisches Georgien], 27.XII-3.I, Nr. 52 (1996-1997).<br />

3 z. kiknaZe, Zveli stili _ `kosmiuri poema~, <strong>axali</strong> _ `buRalteria~? [Z. Kiknadze, Der alter Stil “Kosmisches Poem”, der neue _<br />

“Buchhalterei”?], in: Mazne, 8-14.IX, Nr. 31 (1997), (=Z. Kiknadze, Die Kirche gestern, die Kirche morgen (Tbilisi, 2002), s. 145-153); e. WeliZe,<br />

iuliusis kalen<strong>da</strong>ri <strong>da</strong> saeklesio tradicia [E. Dshelidze, Der Julianische Kalender und die kirchliche Tradition], in: kalmasoba,<br />

XII, Nr. 15 (1998).<br />

4 Diesen und nächsten Absatz gibt es in der ersten Publikation nicht.<br />

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