15.07.2013 Aufrufe

A, 2 - NOAA

A, 2 - NOAA

A, 2 - NOAA

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

22 J. S P IN D L E R , DIE BAHNEN R ER TEIPUNE<br />

Teifun, nach NW gehend, die Ktisten Chinas oder Japans erreicht, so erscheinen hier be-<br />

reits neue Ursachen, die ‘ihrerseits die Ablenkung seiner Bahnrichtung nach N und NE<br />

bedingen, d. h. in Uebereinstimmung mit der Uferlinie dasel bst. Diem Ursachen bestehen<br />

zum grbssten Theile in der Verschiedenheit des Zustandes der Atmosphlre tiber dem Con-<br />

tinente und tiber dem Meere. Wie bekannt, erreichen hier am Ende des Sommers die<br />

Temperatur und folglich auch die YerdunBtung auf dem Meere ihr Maximum zu einer Zeit,<br />

wo die Luft Iiber dem Continente sich bereits rasch abzuktihlen beginnt. In Polge desson<br />

finden hier an den Kiisten reichliche Niederschllge statt, welche auch die Bildung aufstei-<br />

gender Luftschichten lllngs der KUste befijrdern. Ausserdem veranlassen auch ein bnro-<br />

metrisches Maximum 4ber Sibirien und ein Minimum des Luftdruckes iiber dem Amurlando<br />

und dem Ochotskischen Meere einen Wirbelsturm Uber dem Japanisclien Meere dazu, dass<br />

er sich nach Nord-Ost bewegt. Nach dreijlhrigon Beobachtuagen in Zi-ka-wei herrscht in<br />

den hljheren Scliichten der AtmosphBre auf dem Parallelkreise von Shanghai (etwa 30’<br />

nardl. Breite) eine constante Luftstromung von W nach E. Es ist augenscheinlich, dass,<br />

wenn die Hohe des Wirbels auf diesem Parallelkreise jene hbhere Luftschicht erreicht, die<br />

erwtlhnte obere Strbmung von westlicher Richtung, ebenfalls hierselbst einen Einfluss aus-<br />

iiben wird auf die IEichtung des Wirbels nach NE. Der Teifun vom G. Juli 1879 (XVII)<br />

kehrte auf dem 30. Breitengrade nicht nach NE um, sondern fuhr fort, sich nach N zu be-<br />

wegen, und Hr. Dechevrens meint, dass man dies dem Umstaude zuschreiben mtisse, dass *<br />

in dieser Zeit die Richtung der oberen Strbmung inZi-ka-wei von SW nach N und nicht von<br />

W nach E gegangen sein muss. Leider gestattet uns das Fehlen von Beobachtungen tiber<br />

diese obere Stromung vom 18. bis 20. September 1878, als der Teifun XVI tiber das Chine-<br />

sische Meer ging, nicht die Richtigkeit unserer Annahme zu prtifen, beztiglich des Einflusses<br />

h6herer Luftstromungen auf die fortschreitende Bewegung dcr Teifune.<br />

Zum Schluss fiige ich hinzu, dass die StrGmungen des Japanischen Meeres - ntimlicli<br />

von der einen Seite der warme Kuro-Siwo, wclcher sich llngs dem Ufer Japans nacli NE<br />

hinzieht, und von der anderen Seite die kalte Strbmung, die llngs dem Ufer der Mantscliurei<br />

nach Stiden geht - indem sie die Bildung bedeutender Feuchtigkeitsmengen iiber diesen<br />

Gewbsern befokdern, aller Wahrscheinlichkeit nach, nicht nur eine VerstUrlrung vorhan-<br />

dener Teifune verursachen, sondern aucli die Bildung neuer in der Nshe der Korea-Strasse<br />

veranlassen, wie uns hierzu als Beispiele die Teifune dienen konnen, welclie in dieser Ab-,<br />

liandlung mit fi I1 und XV bezeichnet wurden.<br />

.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!