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Wirtschaftsrecht II - Studentenverbindung Concordia Bern

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Prof. Dr. Roland von Büren WS 1998/99<br />

Version vom 7. Mai 2001 <strong>Wirtschaftsrecht</strong> <strong>II</strong><br />

4 Eingriffe des Börsengesetzes in das<br />

Gesellschaftsrecht<br />

VON BÜREN ROLAND/BÄHLER THOMAS, Eingriffe des neuen Börsengesetzes ins Aktienrecht, in: AJP 96,<br />

S. 391 ff.; NOBEL, Finanzmarktrecht, S. 478 ff., 513 ff.; SCHLUEP WALTER, R., Prolegomena zur wirtschaftsrechtlichen<br />

Beurteilung von Börsengesetzen, in: SZW Sondernummer 1997, S. 3 ff.; (deutsches)<br />

Gesetz vom 26. Juli 1994 über den Wertpapierhandel (WpHG); NOBEL PETER, Querbezüge zwischen Aktienrecht<br />

und Börsengesetz, in: Der Schweizer Treuhänder 5/1997, S. 463 ff.<br />

(«http://www.treuhaender.ch»).<br />

4.1 Das Bundesgesetz über die Börsen und den<br />

Effektenhandel (BEHG)<br />

Das BEHG regelt die Voraussetzungen für die Errichtung und den Betrieb von Börsen<br />

sowie für den gewerbsmässigen Handel mit Effekten, um für den Anleger Transparenz<br />

und Gleichbehandlung sicherzustellen. Es schafft den Rahmen, um die Funktionsfähigkeit<br />

der Effektenmärkte bzw. des Finanzmarktes zu gewährleisten (Art. 1 BEHG).<br />

Das Börsengesetz ist zwar ein wirtschaftsverwaltungsrechtlicher Erlass, greift aber in<br />

mehreren Bereichen in bedeutender Weise in das privatrechtlich geregelte Aktienrecht<br />

ein (soweit börsenkotierte Gesellschaften betroffen sind).<br />

Das Börsengesetz vertieft somit den bereits im Aktienrecht sich abzeichnenden Riss<br />

zwischen den börsenkotierten grossen Publikumsgesellschaften und den nicht kotierten<br />

Gesellschaften (KMU usf.). Vgl. auch oben 3.3.3G).<br />

4.2 Rechnungslegungsvorschriften und Ad hoc-<br />

Publizität<br />

DE BEER ALEXANDER I., Fairness und Transparenz durch Ad hoc-Publizität, in: Der Schweizer Treuhänder<br />

1/98 («http://www.treuhaender.ch»); WIEGAND WOLFGANG, Ad hoc-Publizität und Schadenersatz, in:<br />

FS Chapuis, Zürich 1998, S. 143 ff.<br />

Die Börse erlässt ein Reglement über die Zulassung von Effekten zum Handel. Das Reglement<br />

enthält Vorschriften über die Handelbarkeit der Effekten und legt fest, welche<br />

Informationen für die Beurteilung der Eigenschaften der Effekten und der Qualität des<br />

Emittenten durch die Anleger nötig sind. Es trägt international anerkannten Standards<br />

Rechnung (Art. 8 BEHG).<br />

Bezüglich der Aktiengesellschaften bestehen die Informationen für die Anleger insbesondere<br />

in Geschäfts- und Jahresbericht, d.h. in der Rechnungslegung. Aus diesem<br />

Grund enthält das Börsenreglement (Kotierungsreglement, KR) 93 ausführliche Rechnungslegungsvorschriften,<br />

welche die Vorschriften des Aktienrechts zumindest für börsenkotierte<br />

Gesellschaften weitgehend obsolet werden lassen (Art. 64 ff. KR). Dieses<br />

Reglement verweist insbesondere auf die FER-Richtlinien 94 (welche im Anhang <strong>II</strong> des<br />

93 Vgl. dazu Fn. 21.<br />

94 Vgl. dazu Handelsrecht I, S. 19 f.<br />

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