20.07.2013 Aufrufe

Wirtschaftsrecht II - Studentenverbindung Concordia Bern

Wirtschaftsrecht II - Studentenverbindung Concordia Bern

Wirtschaftsrecht II - Studentenverbindung Concordia Bern

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Prof. Dr. Roland von Büren WS 1998/99<br />

Version vom 7. Mai 2001 <strong>Wirtschaftsrecht</strong> <strong>II</strong><br />

• Schaffung von Partizipationskapital (Art. 656a <strong>II</strong> i.V.m. 650 I, 651 I, 653 I OR);<br />

• Schaffung von Genussscheinen (Art. 657 I OR);<br />

• Bildung zusätzlicher Reserven, wobei zu beachten ist, dass auch der Verwaltungsrat zusätzliche<br />

Reserven – als sog. stille Reserven (Art. 669 <strong>II</strong>I OR) – bilden kann (Art. 674 <strong>II</strong>, <strong>II</strong>I OR);<br />

• Entrichtung von Bauzinsen (Art. 676 OR);<br />

• Einführung von Stimmrechtsaktien (Art. 693 I OR);<br />

• Einleitung einer Sonderprüfung; lehnt die Generalversammlung ab, kann allenfalls der Richter<br />

die Sonderprüfung veranlassen (Art. 697a bzw. 697b f. OR);<br />

• Verlegung des Sitzes der Gesellschaft (Art. 626 Ziff. 1 i.V.m. 698 <strong>II</strong> Ziff. 1 OR);<br />

• Änderung des Gesellschaftszweckes (Art. 626 Ziff. 2 i.V.m. 698 <strong>II</strong> Ziff. 1 OR);<br />

• Beschränkung der Übertragbarkeit von Namenaktien (Art. 685a i.V.m. 698 <strong>II</strong> Ziff. 1 OR);<br />

• Abberufung der von der Generalversammlung gewählten Personen (Art. 705 I OR);<br />

• Verzicht auf die Anwesenheit eines Revisors an der Generalversammlung (Art. 729c <strong>II</strong>I OR);<br />

• Erweiterung der Aufgaben der Revisionsstelle, wobei jedoch auch der Verwaltungsrat berechtigt<br />

sein muss, der Revisionsstelle zusätzliche Aufträge zu erteilen (Art. 731 OR);<br />

• Ernennung von Sachverständigen (Art. 731 <strong>II</strong> OR);<br />

• Kapitalherabsetzung (Art. 732 OR);<br />

• Kompetenzen im Zusammenhang mit Auflösung, Liquidation, Fusion, Übernahme des Geschäftsvermögens<br />

durch eine Körperschaft des öffentlichen Rechts sowie Umwandlung in eine<br />

GmbH (Art. 736 Ziff. 2, 740 I, 743 IV, 749 <strong>II</strong>I Ziff. 2, 751 I, 825 OR).<br />

b) Ist die betreffende Aufgabe durch die Statuten dem Kompetenzbereich der Generalversammlung<br />

zugewiesen?<br />

3. Fällt die Antwort zu den oben gestellten Fragen negativ aus, ist die Aufgabe dem<br />

Verwaltungsrat aufgrund seiner Subsidiärkompetenz zuzuweisen (Art. 716 I OR).<br />

b) Einberufung und Traktandierung<br />

i) Die Einberufung der Generalversammlung<br />

Die Generalversammlung wird primär vom Verwaltungsrat einberufen; will oder kann<br />

er nicht, ist es auch der Revisionsstelle möglich die Einberufung vorzunehmen (Art.<br />

699 I OR). In Sonderfällen können auch die Liquidatoren oder die Anleihensgläubiger<br />

die Generalversammlung einberufen.<br />

ii) Das Recht auf Einberufung einer Generalversammlung<br />

Neben der ordentlichen Generalversammlung, die einberufen und abgehalten werden<br />

muss (Art. 699 <strong>II</strong> OR), können jederzeit ausserordentliche Versammlungen verlangt<br />

werden: von Aktionären, sofern sie mindestens 10% des Aktienkapitals vertreten (Art.<br />

699 <strong>II</strong>I OR). Das Recht, eine Generalversammlung einzuberufen, beinhaltet logischerweise<br />

auch das Traktandierungsrecht (es wäre kaum sinnvoll, eine Versammlung einzuberufen<br />

und dann über nichts zu schweigen oder zu reden).<br />

Wer über eine Million Franken Aktienkapital vertritt, kann zuhanden der Generalversammlung<br />

die Traktandierung von Verhandlungsgegenständen verlangen (Art. 699 <strong>II</strong>I<br />

OR). 46 Falls diese Million nicht 10% des Aktienkapitals ausmacht, beschränkt sich das<br />

46 Die Einführung des Mindestnennwertes von 1 Rappen (Art. 622 IV OR) kann dazu führen, dass sich<br />

die Position der Aktionäre bezüglich der Hürde von einer Million Franken am Aktienkapital verschlechtert.<br />

Wird nämlich bei einer Aktie (mit einem weit grösseren Börsenwert) der bisherige Nennwert<br />

von 10.- Fr. durch Kapitalrückzahlung erheblich gesenkt, muss unverhältnismässig viel mehr<br />

65

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!