24.10.2012 Aufrufe

Deutsch im Gespräch - Daf Daz Tagung

Deutsch im Gespräch - Daf Daz Tagung

Deutsch im Gespräch - Daf Daz Tagung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

B1 in je zwei Teilstufen (A2.1 / A2.2 und B1.1 / B1.2). Damit können Sprachkompetenzen<br />

und Lernfortschritte kleinschrittig erfasst werden, was (nicht<br />

nur) <strong>im</strong> Einstiegsbereich die Motivation der Lernenden zum Weiterlernen erfahrungsgemäss<br />

wesentlich stärkt 1 .<br />

Mit der Unterteilung des Kompetenzniveaus A1 in bis zu vier Teilstufen<br />

kann insbesondere in niederschwelligen Kursangeboten auf die längeren Lernzeiten<br />

von schulungewohnten Sprachlernenden eingegangen werden, ebenso<br />

auf die Situation von Lernenden, die Fossilierungen in ihren zielsprachlichen<br />

Fähigkeiten überwinden möchten. Teilstufen zeigen kleinschrittige Lehr- und<br />

Lernziele auf und ermöglichen damit auch Langsamlernenden motivierende<br />

Lernerfolgserlebnisse.<br />

Lebensweltlich orientierte Deskriptoren<br />

Ein Kernstück des ESP_M werden die <strong>im</strong> Raster zur Selbstbeurteilung und<br />

die <strong>im</strong> Teil Sprachbiographie in den Checklisten zur Selbstbeurteilung enthaltenen<br />

Deskriptoren (Kannbeschreibungen) bilden. Sie geben sprachlichkommunikative<br />

Handlungsfähigkeiten wieder und ermöglichen Lehrenden und<br />

Lernenden, nach Kompetenzstufen unterteilte, sprach-handlungsorientierte<br />

Ziele zu setzen, entsprechende Lehr-/Lernwege zu planen, umzusetzen und<br />

die Ergebnisse kriterienbasiert zu evaluieren.<br />

Ausgangspunkt für die Formulierung von Deskriptoren für das ESP_M bildet<br />

die Sprachverwendung von erwachsenen Migrantinnen und Migranten in folgenden<br />

vier Domänen (Lebensbereichen) «in denen das soziale Leben organisiert<br />

ist» (Europarat 2001: 52): in privaten respektive nahsozialen, nachbarschaftlichen<br />

Begegnungs- und Kommunikationsräumen, <strong>im</strong> öffentlichen, institutionellen<br />

Raum, die Sprachverwendung in beruflichen Kontexten und<br />

schliesslich die Sprachverwendung <strong>im</strong> Erwachsenenbildungsbereich.<br />

Das ESP_M wird sich insbesondere auf Kommunikationssituationen abstützen,<br />

die es <strong>im</strong> Kontext sozialer und beruflicher Integration sprachlich zu bewältigen<br />

gilt. Dabei sind sowohl die Sprachverwendungsbedürfnisse der Migrantinnen<br />

und Migranten zu berücksichtigen, als auch der Sprachverwendungsbedarf,<br />

der in existentiell wichtigen und häufig zu erwartenden Begegnungs- und<br />

Kommunikationssituationen herrscht, in denen die Zielsprache gesprochen<br />

wird. Die Entwicklung von lebensweltlich orientierten Kannbeschreibungen wird<br />

ein Schwerpunkt in der Ausarbeitung des Sprachenportfolios für Migrantinnen<br />

und Migranten in der Schweiz bilden. Vorarbeiten dazu werden gegenwärtig <strong>im</strong><br />

Kanton Zürich <strong>im</strong> Rahmen eines 2005 von der kantonalen Beauftragten für Integrationsfragen<br />

veranlassten small-scale-Projektes (Laufzeit bis Ende 2007)<br />

geleistet 2 .<br />

1 «With narrower levels, learners can use en ELP more often and see progress. Visible<br />

progress gives a feeling of success and provides motivation for further learning.»<br />

(Lenz/Schneider 2004: 14)<br />

2 «Was heute fehlt, ist ein Sprachenportfolio, das den Zweitspracherwerb von erwachsenen<br />

Migrantinnen und Migranten erfasst. Das heisst, ein Sprachenportfolio, das den<br />

Zweitsprachengebrauch von erwachsenen Migrantinnen und Migranten in der<br />

182

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!