Deutsch im Gespräch - Daf Daz Tagung
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Mundart-Hörverstehenskompetenzen<br />
Ein auf Kommunikationssituationen <strong>im</strong> deutschschweizerischen Alltag bezogenes<br />
Sprachenportfolio für Migrantinnen und Migranten kann nicht umhin,<br />
die Diglossie-Situation in der <strong>Deutsch</strong>schweiz zu berücksichtigen. Das ESP_M<br />
soll deshalb Kannbeschreibungen für Mundart-Hörverstehenskompetenzen<br />
enthalten. Die Zuwanderinnen und Zuwanderer erhalten dadurch Gelegenheit,<br />
sich der Lernfortschritte bewusst zu werden, die sie be<strong>im</strong> Auf- und Ausbau von<br />
Mundart-Hörverstehenskompetenzen machen und diese für die Verständigung<br />
in der <strong>Deutsch</strong>schweiz wichtige Fähigkeit zu dokumentieren.<br />
Alphabetisierung in der Zielsprache <strong>Deutsch</strong><br />
Zu überlegen — und in der Phase der Feinkonzeption des ESP_M zu entscheiden<br />
— bleibt, ob auch die Schritte be<strong>im</strong> Erlernen des lateinischen Alphabets<br />
durch besondere, curricular ausgerichtete Kannbeschreibungen erfasst<br />
und in das ESP_M aufgenommen — oder diesem mindestens beigelegt — werden<br />
sollen. KursleiterInnen, die mit schulungewohnten Lernenden <strong>im</strong> niederschwelligen<br />
DaZ-Kursbereich und in der zielsprachlichen (Nach)Alphabetisierung<br />
für Migrantinnen und Migranten arbeiten, haben diesen Wunsch<br />
wiederholt und nachdrücklich vorgebracht.<br />
Mehrsprachigkeit und interkulturelle (Arbeits-)Erfahrungen<br />
Das ESP_M soll Migrantinnen und Migranten nicht nur ermöglichen, ihre<br />
kommunikativen Kompetenzen in der lokalen Landessprache einzuschätzen<br />
und zu dokumentieren sondern sie auch dazu anleiten, ihre individuelle Mehrsprachigkeit<br />
sowie die <strong>im</strong> Verlauf ihrer Migrationsgeschichte an verschiedenen<br />
Arbeitsplätzen und/oder Wohnorten gesammelten interkulturellen Erfahrungen<br />
zu dokumentieren. <strong>Daf</strong>ür sind entsprechende Rubriken vorzusehen.<br />
Zentrale Herausforderungen<br />
Zusammenfassend kann festgehalten werden, dass es bei der Ausarbeitung<br />
des ESP_M zwei grosse Herausforderungen zu meistern gilt. Erstens die Entwicklung<br />
von Kannbeschreibungen, die für die Zielgruppe der Migrantinnen<br />
und Migranten lebensweltlich relevante zielsprachliche Kompetenzen abbilden.<br />
Zweitens die unter das Motto «reduced to the max» zu stellende formale Reduktion<br />
des Sprachenportfolios auf ein Höchstmass an Verständlichkeit, Überblickbarkeit<br />
und Handhabbarkeit, so dass es dereinst auch <strong>im</strong> niederschwelligen<br />
DaZ-Kursbereich eingesetzt werden kann.<br />
<strong>Deutsch</strong>schweiz abbildet und den Erwerb der deutschen Sprache insbesondere auf<br />
den Kompetenzstufen A1 und A2 kleinschrittig dokumentieren lässt. Die in Auftrag<br />
gegebenen Vorarbeiten für ein Sprachenportfolio für Migrantinnen und Migranten in<br />
der Schweiz leisten einen Beitrag zur Schliessung dieser Lücke.» (Kantonale Beauftragte<br />
für Integrationsfragen Zürich 2006)<br />
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