Radikale Realpolitik - Rosa Luxemburg Stiftung
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miert werden, haben die Philosophen sich als Ideal unter dem Namen ›der Mensch‹<br />
vorgestellt …« 1<br />
Weil bei der Aneignung der Produktionsmittel durch die Proletarier/innen »die<br />
Masse von Produktionsinstrumenten unter jedes Individuum und das Eigentum<br />
unter Alle subsumiert werden« 2, wird die freie Entwicklung eines jeden zum Ziel<br />
der Produktion. Das setzt Entwicklungen voraus, so dass die Produktivität hinreicht,<br />
um körperliche, geistige und Verwaltungsarbeit nach Interessen, Neigungen<br />
und Talenten schrittweise möglichst gleichmäßig auf sich vielseitig entwickelnde<br />
Individuen zu verteilen …<br />
Es geht um gesellschaftliche Transformationsprozesse, die Zustände überwinden,<br />
die zum einen die gesellschaftliche Stellung des/der Einzelnen von Faktoren<br />
abhängig machen, auf die die Individuen keinen Einfluss haben, z. B. auf ihr Geschlecht.<br />
Zum anderen wird der antagonistische Widerspruch zwischen zerstörerischer<br />
Produktion und gesellschaftlicher Reproduktion aufgehoben. Diese Transformationsprozesse<br />
können nur aus dem Handeln und Verhalten lernender, sich<br />
selbstverändernder und bewusst verändernder Individuen hervorgehen.<br />
Indem produziert wird, um die Gesellschaft und ihre natürlichen Lebensbedingungen<br />
verbessert zu reproduzieren, entfällt die Arbeitsteilung zwischen »schaffenden<br />
Männern« und »sorgenden Frauen«. Das geht nicht zusammen mit der<br />
gleichmäßigen Verteilung sozialer Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, wie<br />
sie z. B. in der Arbeit der Migrantin im Privathaushalt der Westeuropäerin in leitender<br />
Position ausgedrückt ist.<br />
Produktion zwecks verbesserter gesellschaftlicher Reproduktion und damit<br />
verbes serter natürlicher Lebensverhältnisse bedeutet Um- und Neubewertung gesellschaftlich<br />
notwendiger bzw. nützlicher Arbeit – als die Bedingungen für<br />
ganzheitli che gesellschaftliche Reproduktion schaffende und reproduzierende gesell<br />
schaft liche Arbeit. Sie verlangt demokratische Planung, die mit veränderten<br />
Markt me chanismen und veränderten Akteuren zusammengeht. Diese Planung<br />
muss die Produktion, Anwendung und Erneuerung regenerativer Energiequellen<br />
zu einer Grundprämisse haben und zugleich auf ein neues Zusammenspiel zwischen<br />
regionaler, überregionaler, europäischer und globaler Arbeitsteilung zielen:<br />
Die lokalen und regionalen Ressourcen sollen weitestgehend zur Befriedigung der<br />
Bedürfnisse selbstbestimmt und solidarisch lebender Individuen genutzt, die sozialen<br />
und natürlichen Bedingungen gesellschaftlicher Reproduktion verbessert<br />
werden – lokal, regional, global.<br />
Hier setzt das emanzipative Verständnis von »sozialökologischem Umbau« an:<br />
Der Begriff sozialökologischer Umbau beschreibt einen reflexiven, fortwährenden<br />
Such- und Transformationsprozess, in dem sowohl die gesellschaftspolitischen<br />
Macht- und Eigentumsverhältnisse sowie die gesellschaftlichen Strukturen so ver-<br />
1 Karl Marx; Friedrich Engels: Die deutsche Ideologie. In: MEW, Bd. 3, S. 69.<br />
2 Ebenda, S. 68.<br />
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