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Radikale Realpolitik - Rosa Luxemburg Stiftung

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• tiefgreifende Reformen in der Energie-, Verkehrs-, Landwirtschafts- und Ressourcenpolitik<br />

(besonders Wasser und Abfall); vor allem: Erhöhung der Energieeffizienz,<br />

Ausstieg aus der Atomenergie, Übergang zur vorrangigen Nutzung<br />

erneuerbarer Energien; Verringerung der Stoffumsätze, Vermeidung von Abfall,<br />

Verkehr und Lärm, Stärkung und Entwicklung regionaler Wirtschaftskreisläufe<br />

und -geflechte; Förderung und Einsatz ressourcensparender Technologien insbesondere<br />

im Verkehr; wachsender Stellenwert der Land- und Forstwirtschaft sowie<br />

des Naturschutzes in der regionalen und überregionalen Wirtschaft; qualifizierter<br />

und zielgerichteter Gebrauch ökonomischer und ordnungspolitischer<br />

Instrumente wie Verbrauchssteuern, Primärenergiesteuer, Mengenregulierung,<br />

För der mittel, Aufträge, Subventionen, Beteiligungen, Investitionen, Übernahme<br />

in öffentliches Eigentum; Erhalt der Artenvielfalt; konsequentes Vorgehen gegen<br />

die Privatisierung und Kommerzialisierung von Naturressourcen und Leben;<br />

• Demokratisierung politischer Entscheidungsprozesse und des Zugriffes auf<br />

Ressourcen, insbesondere durch Stärkung von Formen direkter Demokratie,<br />

Verteidigung und Ausbau der Rechte von Beschäftigten, Gewerkschaften und<br />

Verbraucher/innen.<br />

Die Umsetzung dieser Vorschläge und Forderungen wären Schritte sozialökologischen<br />

Umbaus. Das ist möglich, weil die Vorschläge und Forderungen nicht am<br />

»grünen Tisch« ausgedacht wurden, sondern aus der Analyse von strategischen<br />

Positionspapieren und Aktivitäten kollektiver Akteure hervorgegangen sind. Die<br />

Frage, wie Gemeinsamkeiten in den Positionen in gemeinsame Projekte umgesetzt<br />

werden können, hat mit revolutionärer <strong>Realpolitik</strong> zu tun. Sie richtet sich auch und<br />

insbesondere an die Aktivistinnen und Aktivisten in den Sozialforumsprozessen.<br />

Ausgehend von den aktuellen Problemen einerseits und den Aktivitäten und<br />

Vorhaben linker Akteure andererseits lassen sich die aufgeführten Vorschläge und<br />

Forderungen zu einem weiteren Viereck bündeln, einem revolutionärer <strong>Realpolitik</strong>:<br />

a) Verteidigung, Demokratisierung und Stärkung öffentlichen Eigentums bzw.<br />

der öffentlichen Sicherungssysteme bei Einführung bzw. Hebung sozialer Mindeststandards,<br />

Verhinderung asozialer Privatisierung, Ausbau existenzsichernder<br />

öffentlich geförderter Beschäftigung und zielgerichteter öffentlicher Investitionstätigkeit;<br />

b) Protest und Widerstand gegen die »Sicherheitspolitik« der Herrschenden,<br />

die insbesondere im unmenschlichen Umgang mit Asylsuchenden, Migrantinnen<br />

und Migranten zum Ausdruck kommt, im Abbau von Grundrechten<br />

und in der »Verteidigungspolitik« von USA, NATO, EU und Bundesregierung; c)<br />

Widerstand gegen die Politik der Energiekonzerne und ihrer Partner »in Politik<br />

und Militär«, Arbeit an Alternativen zu ihren Strategien; d) Solidarität mit den global<br />

Armen durch Kämpfe um einen Prioritätenwechsel in der Politik der mächtigsten<br />

internationalen Akteure und Institutionen: Die Erlangung der Millennium<br />

Development Goals, die Bekämpfung der globalen Armut und der Vernichtung natürlicher<br />

Lebensgrundlagen müssen das A+O ihrer Tätigkeit werden.<br />

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