28.10.2013 Aufrufe

Radikale Realpolitik - Rosa Luxemburg Stiftung

Radikale Realpolitik - Rosa Luxemburg Stiftung

Radikale Realpolitik - Rosa Luxemburg Stiftung

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

mit der Macht der Mehrheit im Parlament. Aber: Wie weit trägt diese Macht? Und<br />

wir sagten uns: Auch die Bürgerinnen und Bürger haben doch noch ein Machtinstrument<br />

in der Hand – das Volksbegehren. Und wir hatten eine Mehrheit im Land<br />

hinter uns.<br />

Also sagten wir uns: Packen wir es an – wir, die Partei DIE LINKE. Wir von<br />

der Volksinitiative. Aber vor allem: Wir Brandenburgerinnen und Brandenburger,<br />

die wir ein besseres, ein sozialeres, ein solidarisches Brandenburg wollen. Ähnliches<br />

deutete sich mit einer weiteren Volksinitiative an – in diesem Fall für einen<br />

kostenfreien Schülertransport im Land.<br />

Ende Februar hielt der SPD-Landesverband eine Sozialklausur ab – und revidierte<br />

seine Linie in beiden Fällen. Eine Partei, die sehe, was die Menschen wollen,<br />

und sich dem anhaltend verweigere, werde dogmatisch, erklärte Ministerpräsident<br />

Platzeck dazu. Sein Koalitionspartner, die CDU, neigte freilich zu einem<br />

solchen Dogmatismus, und so wurde aus dem Sozialpaket der SPD am Ende nur<br />

ein »Sozialpäckchen«. Aber das Sozialticket – das gibt es seit Mai. Und die kos tenlose<br />

Schülerbeförderung – sie ist wieder möglich geworden. Rechtlich – das Finanzielle<br />

sieht in den Kreisen jeweils anders aus; da geht der Kampf noch weiter.<br />

Das alles ist auch »Tagespolitik« oder »<strong>Realpolitik</strong>«. Sie hat Menschen geholfen.<br />

Sie hat den solidarischen Geist im Land bewusst gemacht – und wirksam.<br />

Und sie hat noch etwas gezeigt: Das in der Landesverfassung vorgesehene dreistufige<br />

Verfahren der Volksgesetzgebung hat es ermöglicht, den mehrheitlichen Willen<br />

durchzusetzen – auch wenn sich die parlamentarische Mehrheit dem zunächst<br />

und gegen den Willen meiner Fraktion widersetzt hatte. Doch am Ende wurde<br />

deutlich, welches Potenzial die Demokratie auch in einem Land wie Brandenburg<br />

hat und dass es sich für jeden lohnt, sich einzubringen, sich zu engagieren und darauf<br />

zu vertrauen, dass sich das auch lohnt. Das ist ein guter Befund, den alle achten<br />

und gemeinsam vertreten sollten.<br />

62

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!