Protokoll der 39. Sitzung des Ausschusses für Inners am 10.01.2013

Aus Gründen der Teilhabe und Akzeptanz sollte der öffentliche Dienst auch den
Anteil der Menschen mit Migrationshintergrund widerspiegeln. Sowohl bei den
Beschäftigten in allen Dienststellen als auch bei den Bewerbungen um eine Stelle
oder eine Ausbildung für den Öffentlichen Dienst entspricht dieser Personenkreis
derzeit nicht dem Anteil der Gesamtbevölkerung.
Menschen mit Migrationshintergrund aller Altersgruppen sind ein wichtiges Potenzial
an qualifizierten oder qualifizierbaren Fachkräften. Darüber hinaus kann ein höherer
Anteil von Menschen mit Migrationshintergrund den kompetenten Umgang mit
kultureller Vielfalt in den Behörden und die Identifikation der Zugewanderten mit
staatlichen Stellen mittelbar erhöhen.
Praxisbeispiel aus Berlin:
Kooperation Schule —Verwaltung/Landesbetrieb
Im Rahmen der Kampagne „Berlin braucht dich!" zur Gewinnung von Menschen mit
Migrationshintergrund als Nachwuchskräfte für die öffentliche Verwaltung wurde das Konzept der
Betriebsbegegnungen entwickelt. Das Ziel ist, insbesondere bei Schülerinnen und Schüler mit
Migrationshintergrund, das Interesse für eine duale Berufsausbildung im öffentlichen Dienst durch
attraktive Betriebsbegegnungen in der Berliner Verwaltung oder in Landesbetrieben zu wecken.
Die Betriebsbegegnungen sind in vierstufig aufgebaut:
1. Stufe: Betrieblicher Erstkontakt ( drei Stunden in der 7. Klasse)
2. Stufe: Schnupperpraktikum (eine Woche in der 8. Klasse)
3. Stufe: Betriebspraktikum (drei Wochen in der 9./10. Klasse)
4. Stufe: Bewerbertag (10. Klasse)
Getragen werden diese Betriebsbegegnungen von einem Konsortium aus über 40
Ausbildungsbehörden und -betrieben des öffentlichen Dienstes in Berlin mit zwölf Berufsfeldern und
über 30 allgemein- und berufsbildenden Schulen. Die Koordination obliegt einem Koordinierungsgremium
aus Vertretungen der Konsortialpartner. Derzeit wird die Umsetzung erprobt.
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