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eine ostasiatische Heldensage

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genannten Gelbscheck, gürtete sein Bogengeräthe um und<br />

machte sich auf den Weg. Als er bei der Tümen Dschirgh<br />

alang*) ankam, sprach er zu ihr: „M<strong>eine</strong> geliebte, schöne<br />

Schwägerinn! Zeigt derjenige, der sich Herrsclier in den<br />

zehn Gegenden Gesser Chaghan nennen lässt, dir auch<br />

nur s<strong>eine</strong>u Schalteu? Nachdem er die Koichspflegc des<br />

Küme Chaghan von China in Ordnung gebracht, und die<br />

Küne Goa zum Weibe genommen, ist er nach dreijähriger<br />

Abwesenheit zurückgekommmen, sitzt jetzt bc' der Rogmo<br />

Goa und kommt nimmer zu dir. Wenn du abwärts blickest,<br />

erweckest du die Lust von zehnlausend Mensclien und wenu<br />

du herwärts blickest , erweckest du das Vergnügen von<br />

zehntausend Menschen, und du, m<strong>eine</strong> geliebte, schöne und<br />

reitzende Schwägerinn, musst also leiden! ich \1 dich<br />

nehmen!" Tümen Dschirghalang erwiederte: „O Weh,<br />

O Weh, Oheim Tschotong, was bedeuten diese d<strong>eine</strong><br />

Worte! Wenn auch zehnlausend Fürsten Tschotono zuo<br />

sammen herkämen, könnten sie den Vergleich mit <strong>eine</strong>m<br />

einzigen Schattenbilde im Traume von m<strong>eine</strong>m Gesser<br />

aushalten? Diese d<strong>eine</strong> Worte möge der blaue Himmel da<br />

oben hören! die braune Erdfläche hier unten, unsere jetzige<br />

Mutter, möge sie hören! den sich bewegenden Wesen,<br />

welche sie hören, mögen die Ohren taub werden! die Augen<br />

mögen ihnen zerplatzen ! diese d<strong>eine</strong> Reden sind Worte,<br />

die man nicht in den Mund nehmen darf! Sitze ruhig und<br />

still ,<br />

geniesse d<strong>eine</strong>n Thee und d<strong>eine</strong> Mahlzeit und kehre<br />

dann nach Hause!" Hierauf bewirthele sie ihn aufs Beste<br />

und schickte ihn dann nach Haus. Tscholong kam zurück,<br />

nächtigte sieben oder achtmal zu Hause und kam dann vieder.<br />

Er sprach zu Tümen Dschirghalang: „M<strong>eine</strong> vielgeliebte,<br />

schöne Schwägerinn, du leidest auf <strong>eine</strong> jammervolle<br />

Weise, ich will dich nehmen!" Tümen Dhirghalang er-<br />

2) Unter diesem Namen erscheint Aralgho Goa im Verfolg<br />

dieser Sage fast beständig; er bedeutet „Zehntausend Freuden."<br />

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