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eine ostasiatische Heldensage

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Speise und überreichte sie serner Mutter. Als Joro ZU-*<br />

rückkam , fand er die Jungfrau eingeschlafen. Da ging<br />

Joro zur Pferdeheerde ihres Vaters, hob ein frisch gefohltes<br />

Füllen auf, brachte es her und wickelte es in den<br />

Rockschoos der Jungfrau. Darnach rüttelte er sie mit dem<br />

Kufe: „Stelle auf! Stehe auf!" Die Jungfrau erwachte und<br />

richtete sich sitzend auf „Was für ein sündiges Mädchen,"<br />

rief Joro, „was für ein schamloses Mädchen ist zu mir gekommen!<br />

Warst du mit d<strong>eine</strong>m Vater <strong>eine</strong>s Sinnes, dass<br />

du ein Kind mit <strong>eine</strong>m Pferdekopf gebierst? war es mit<br />

d<strong>eine</strong>m altern Bruder, und daher die Pferdemähne d<strong>eine</strong>s<br />

Kindes? oder \sarst du mit d<strong>eine</strong>m jüngeren Bruder einverstanden,<br />

dass dein Kind <strong>eine</strong>n Pferdeschweif hat? oder<br />

hast du dich mit Sclavengesindel eingelassen , dass dein<br />

Kind vier Pferdefüsse hat? stehe auf, schamloses Mädchen !^'<br />

Mit den Worten: „Was schwatzt der Mensch, was will<br />

er von mir?'' sprang die Jungfrau auf und das Füllen enttiel<br />

ihrem Schoosse. „O Weh, welche Sünde! welche<br />

Schande ! rief die Jungfrau , was soll ich thun ! Lieber<br />

Joro, erzähle<br />

es k<strong>eine</strong>m Menschen! nimm mich zu d<strong>eine</strong>m<br />

\Veibe!'' — „Ist das dein Ernst?" fragte Joro, worauf<br />

die Jungfrau antwortete: „Es ist mein Ernst!" Da<br />

stach Joro s<strong>eine</strong>n kl<strong>eine</strong>n Finger zu Blute und reichte ihn<br />

der Jungfrau hin mit den Worten: „Wenn es dein Ernst<br />

ist, so lecke diess ab!" welches die Jungfrau that. Sodann<br />

schnitt Joro die Schweifhaare des Füllens ab, flocht sie zusammen<br />

und legte sie um den Hals der Jungfrau mit den<br />

Worten: „Diess hier nimm als Pfand von mir! d<strong>eine</strong>m Vater<br />

überlasse ich den ganzen Lagerplatz als Eigenthum unter<br />

der Bedingung, dass er durchaus k<strong>eine</strong>n fremden Menschen<br />

zulasse!" Die Jungfrau kehrte sodann heim.<br />

Zu der Zeit warb der Fürst Tschotong um <strong>eine</strong> (andere)<br />

Tochter des Ma Bajan, der Jüngern Schwester des<br />

Tschoridong Lama, Namens Matschicha Kimsum,<br />

für s<strong>eine</strong>n ältesten Sohn Altantu. Tschoridong Lama<br />

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