Rechenschaftsbericht der Privaten Krankenversicherung 2012
Rechenschaftsbericht der Privaten Krankenversicherung 2012
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Der PKV-Verband in Politik und Öffentlichkeit<br />
2.1 Politik und Gesetzgebung<br />
Die Private <strong>Krankenversicherung</strong> zieht nach dem medial schwierigen Jahr<br />
<strong>2012</strong> eine insgesamt positive Bilanz. Erfreulicherweise konnte die Periode<br />
pragmatischer Gesetzgebung und Gestaltung des Systemwettbewerbs, die mit<br />
Abschluss des GKV-Wettbewerbsstärkungsgesetz 2007 noch in <strong>der</strong> Großen Koalition<br />
begann und unter <strong>der</strong> schwarz-gelben Koalition neue Impulse bekommen<br />
hat, fortgesetzt werden. Mit Blick auf die vergangenen fünf Jahre ist es <strong>der</strong> PKV<br />
nämlich gelungen, insbeson<strong>der</strong>e auf vier gesundheitspolitischen Fel<strong>der</strong>n in die<br />
Offensive zu gehen:<br />
Schutz <strong>der</strong> Versicherten vor überhöhten Preisen<br />
Zu den verbandspolitischen Eckpunkten <strong>der</strong> vergangenen fünf Jahre zählt die<br />
Korrektur unverhältnismäßiger Kostenbelastungen von Privatversicherten. Hier<br />
wurden Erfolge in den Bereichen Arzneimittel (Zytostatikapreisregulierung 2009<br />
sowie AMNOG 2010) sowie bei den Privatklinikausgründungen (2011) erzielt. Aus<br />
Versichertensicht ebenfalls bedeutsam ist die verbraucherfreundliche Umsetzung<br />
des Urteils des Bundesverfassungsgerichts zur steuerlichen Behandlung<br />
von <strong>Krankenversicherung</strong>sbeiträgen im Bürgerentlastungsgesetz.<br />
Fortentwicklung <strong>der</strong> PKV vom „Payer“ zum „Player“<br />
Der PKV ist es gelungen, neue Gestaltungskompetenzen im Systemwettbewerb<br />
um Qualität zu erlangen. Sichtbar wird dies beispielsweise an <strong>der</strong> Gründung von<br />
COMPASS Pflegeberatung und <strong>der</strong> Stiftung „Zentrum für Qualität in <strong>der</strong> Pflege“<br />
in 2009, <strong>der</strong> gesetzlichen Klarstellung einer PKV-eigenen Prüfkompetenz <strong>der</strong><br />
Qualität in Pflegeheimen sowie dem Aufbau <strong>der</strong> Abteilung Qualitätsprüfungen in<br />
Pflegeheimen (QPP) in 2011. Diese Qualitätsoffensive wird auch in den an<strong>der</strong>en<br />
gesundheitspolitischen Bereichen verfolgt. So hat sich das vom PKV-Verband<br />
<strong>2012</strong> neu entwickelte Angebot einer Qualitätspartnerschaft (s. Seite 82 f.) mit<br />
beson<strong>der</strong>s guten Krankenhäusern zu einem Erfolgsmodell entwickelt. In diesen<br />
Qualitätspartnerschaften schließen sich Partner zusammen, die ein gemeinsames<br />
Interesse verfolgen: die Behandlung <strong>der</strong> Patienten auf einem herausragenden<br />
Qualitätsniveau. Dieser Weg wird in den kommenden Jahren ausgebaut und<br />
intensiv fortgesetzt werden.<br />
Korrekturen des GKV-WSG<br />
Mit <strong>der</strong> Abschaffung des Drei-Jahres-Moratoriums und <strong>der</strong> Wie<strong>der</strong>herstellung<br />
<strong>der</strong> Wahlfreiheit zwischen den Systemen auf dem Niveau von 2006 wurde das<br />
wichtigste Korrektur-Ziel im Jahr 2010 erreicht. Dringend notwendig ist nun<br />
noch die Umsetzung eines Notlagentarifs, <strong>der</strong> die mit <strong>der</strong> Pflicht zur Versicherung<br />
aufgekommene Problematik von unkündbaren Nichtzahlern, wenn nicht<br />
vollständig, so doch weitgehend, heilen könnte. Das ist nicht zuletzt auch im<br />
Interesse <strong>der</strong> Betroffenen selbst, <strong>der</strong>en Beitragsschulden sich ebenfalls reduzieren<br />
werden.<br />
Mehr Menschen und Leistungen kapitalgedeckt in <strong>der</strong> PKV absichern<br />
Die zum 1. Januar 2013 eingeführte staatlich geför<strong>der</strong>ten Pflegetagegeldversicherung<br />
entspricht einem wesentlichen gesundheitspolitischen Leitmotiv<br />
<strong>der</strong> PKV: mehr Kapitaldeckung im demografischen Wandel. Die geför<strong>der</strong>te<br />
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