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das argument - Berliner Institut für kritische Theorie eV

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Dokumentation<br />

»Gesellschaft für Medienpädagogik und Kommunikationskultur (GMK)« gegriindet<br />

Medienpädagogen, Medienwissenschaftler, Vertreter des Jugendschutzes und der Familienverbände,<br />

pädagogisch orientierte Journalisten, Mitarbeiter von Bildstellen und audiovisuellen<br />

Zentren, Medienarbeiter vor Ort, Sozialarbeiter, Lehrer, Erzieher und Mitglieder<br />

außerschulischer Bildungseinrichtungen gründeten die »Gesellschaft für Medienpädagogik<br />

und Kommunikationskultur (GMK)« am 13. April 1984 in den Räumen des<br />

Gemeinschaftswerks der Evangelischen Publizistik in Frankfurt.<br />

Erhaltung und vor allem engagierte Förderung einer demokratischen Kommunikationskultur<br />

ist <strong>das</strong> Leitziel, <strong>das</strong> die unabhängige Gesellschaft all jenen entgegensetzen<br />

will, die die rasante Expansion des Medienmarktes und die forcierte Einrichtung von Informationstechniken<br />

und Datennetzen sowie die einhergehenden medien- und technol0-<br />

giepolitischen Entscheidungen ausschließlich unter wirtschaftlichen, technischen und<br />

parteipolitischen Gesichtspunkten betreiben. Dies meint vor allem Anwaltschaft für die<br />

große Mehrheit derer, die zu und vor den anstehenden Entscheidungen nicht gefragt<br />

werden; dies meint aber auch eine deutliche und geschichtlich belegbare Skepsis gegenüber<br />

all jenen Vorstellungen, die Kommunikation und Kultur nun gänzlich dem Marktgeschehen<br />

überlassen wollen. Frühzeitig soll auf drohende Gefahren und Verwerfungen<br />

von Kultur, Bildung und Kommunikation hingewiesen, kultur- und kommunikationsfördernde<br />

Maßnahmen entwickelt und durchgesetzt werden, ebenso aber sollen die<br />

zweifellos vorhandenen Potentiale der neuen Medien zur Entfaltung von Kultur und<br />

Kommunikation aller erprobt werden. Als bloß rechtfertigendes politisches Alibi kann<br />

sich Medienpädagogik nicht verstehen, und sie taugt auch nicht als Reparaturbetrieb für<br />

Fehlentscheidungen der Medienpolitik und des Marktes.<br />

Als praktische Schritte will die GMK zunächst alle »mit und an Medien« pädagogisch<br />

arbeitenden Personen und Gruppen vereinen, ihren Austausch und ihre Qualifizierung<br />

fördern, ihre' Aktivitäten dokumentieren und koordinieren sowie den Kontakt mit allen<br />

interessierten Ansprechpartnern pflegen, Dazu sollen inhaltlich arbeitende Sektionen<br />

wie regionale Vereinigungen gegründet werden. Berufspolitisches Ziel ist die Entwicklung<br />

medienpädagogischer Praxisfelder und Qualifikationsprofile für künftige Medienpädagogen,<br />

die nach der Überzeugung der GMK bald ebenso unentbehrlich sein werden<br />

wie alle anderen, die die neuen Medien vorwiegend wirtschaftlich und instrumentell nutzen.<br />

Kontakt: Dr. Wolf Wunder, Süddeutscher Rundfunk, Postfach 837, 7000 Stuttgart<br />

Unterstützungs-Kampagne für die portugiesischen Landarbeiter(innen)<br />

Was ist aus der portugiesischen Landreform geworden? 1976: 550 Kooperativen mit<br />

70000 Arbeitsplätzen. 1983: 362 Kooperativen mit nur noch 22500 Arbeitsplätzen, Gegen<br />

die Zerschlagung der Landreform setzen sich die portugiesischen Landarbeiter inzwischen<br />

mit Hilfe der Gerichte zur Wehr. Sie brauchen politische Unterstützung, um<br />

ihr Recht auch durchsetzen zu können. Eine niederländische Solidaritätsgruppe bittet<br />

um Unterschriften für folgenden Aufruf:<br />

»Unterzeichnete appellieren an die portugiesische Regierung, den portugiesischen<br />

Landarbeitern Gerechtigkeit zu verschaffen, die Urteile des Oberverwaltungsgerichts zu<br />

befolgen und der Offensive gegen die Landreform ein Ende zu machen. In den bisherigen<br />

mehr als 200 Gerichtsurteilen wird <strong>das</strong> portugiesische Landwirtschaftsministerium<br />

aufgefordert, <strong>das</strong> illegal beschlagnahmte Land und Vieh sowie die illegal beschlagnahmten<br />

Maschinen und Produkte den landwirtschaftlichen Genossenschaften zurückzugeben.<br />

Das Ministerium weigert sich aber, dieser Aufforderung Folge zu leisten.«<br />

Unterstützungslisten und Informationen bei: Tulipa Vermelha, Postfach 12039, NL<br />

1100 AA Amsterdam ZO (Postscheckkonto Köln 219141-501).<br />

DAS ARGUMENT 146/1984

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