Vollversion (1.42 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

Pulsschlag
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TAGUNGSBERICHT
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Engagement und Erwerbsarbeit
Jenseits der Lückenbüßerrolle
Die Beziehung zwischen freiwilligem Engagement
und Geld ist immer spannungsreich. Monetäre
Fragen spielen vor allem dann eine Rolle,
wenn es um die Veränderung des Engagements
in seinem Kern durch Entlohnung in variieren-
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den Formen geht. Die Fachtagung ‚Engagement
und Erwerbsarbeit‘ am 8. und 9. November 2007
in der Landesvertretung Nordrhein-Westfalen in
Berlin schloss an die Tagung des Hessischen
Sozialministeriums und der LandesEhrenamtsagentur
Hessen ‚Ohne Moos nix los‘ vom 14.
Februar 2007 an. Fragestellung und Thema der
Fachtagung waren allerdings enger gefasst und
auf das sich verändernde Verhältnis von Engagement
und Erwerbsarbeit zugeschnitten. Bemerkenswert
für die Tagung war, dass die Kennzeichnung
des Engagements als Lückenbüßer für
zurückgenommene staatliche und kommunale
Leistungen von keinem der Teilnehmer in den
Mund genommen wurde. Dieser Befund lässt
nun zwei Interpretationen zu: Entweder hat man
sich mit der Lückenbüßerrolle abgefunden oder
– was die Tagung deutlich zeigte – die Wirklichkeit
ist doch komplexer, als es dieses eingängige
und eindimensionale Bild nahe legt.
Neue Grauzonen durch Entgrenzungsprozesse
Die Tagung macht in den vier Fachvorträgen
und acht Workshops deutlich, dass die Gegenüberstellung
von bürgerschaftlichem Engagement
auf der einen Seite und Erwerbsarbeit auf der
anderen, als zwei Welten, die Wirklichkeit nicht
trifft. So stellte Annette Zimmer fest, dass es ein
Wechselverhältnis zwischen beiden gibt und
dieses zu komplex ist, um eine klare Trennung
vornehmen zu können. Vielmehr gibt es Brücken
zwischen beiden, oder es findet ein Ausgleich
statt. Oft ist Engagement auch eine erstrebenswerte
Alternative zum beruflichen Alltag.
In den Fachvorträgen und Workshops bestätigte
sich diese These, die zugleich als Ergebnis
dieser Tagung gelten kann: Wir haben es
auf beiden Seiten – auf der Seite des bürgerschaftlichen
Engagements wie auf der Seite der
Erwerbsarbeit – mit Entgrenzungsprozessen zu
tun. Diese Prozesse erzeugen Grauzonen, neue
Zwischenformen und Arrangements, die genau