Vollversion (1.42 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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Literatur<br />
Lobbyarbeit für Praktiker angerissen werden. Die nächsten Schritte sind<br />
Das von Thorben Prenzel verfasste und im<br />
Wochenschau Verlag erschienene Buch ‚Handbuch<br />
Lobbyarbeit konkret‘ ist ein Ratgeber, der<br />
sich vor allem das letzte Wort des Buchtitels<br />
zum Ziel genommen hat. Es geht um „Tipps<br />
und Tricks, Hintergründe und Basiswissen, wie<br />
Sie effektive Lobbyarbeit betreiben“ (8). Der<br />
Ratgeber wendet sich allgemein an alle Personen,<br />
die sich „als Teil ihres Berufslebens oder<br />
ehrenamtlich mit dem Problem beschäftigen,<br />
ihren Verband oder ihren Verein, ihre Initiative<br />
oder Gruppe in der Öffentlichkeit platzieren zu<br />
müssen“ (ebd.). Das Buch ist in sechs thematische<br />
Kapitel aufgeteilt, die jeweils einen wichtigen<br />
Teil guter Lobbying-Arbeit abdecken.<br />
Planung als Grundlage für effektives<br />
Lobbying<br />
Im ersten Kapitel stellt der Autor sein grundlegendes<br />
Konzept zur Gestaltung effektiven Lobbyings<br />
vor: Basis für den Erfolg ist eine gute<br />
Planung und die Erarbeitung einer Strategie, die<br />
für alle Beteiligten handlungsleitend ist (15).<br />
Dieses Konzept ist der Kern aller Kapitel, und<br />
wird jeweils mit konkreten Beispielen, Tipps<br />
und Hinweisen erläutert. Kapitel eins bietet die<br />
grundlegenden Anleitungen. Nach wenigen Seiten<br />
Basis- und Hintergrundwissen zu Lobbying<br />
als politischem beziehungsweise gesellschaftlichem<br />
Phänomen führt der Autor in acht Schritten<br />
ein Modell ein, um „erfolgreich eine Strategie<br />
zu entwickeln und durchzuführen“ (17).<br />
Begonnen wird mit dem Auftakttreffen (19).<br />
Hier gibt der Autor Hinweise, wie das erste<br />
Treffen gestaltet werden kann, und verweist auf<br />
Methoden wie Flipchart (21) oder Kartenabfrage<br />
(23), um die Wünsche und Ziele der Versammelten<br />
abzufragen. Darauf folgt der Arbeitsschritt<br />
‚Die Ausgangslage. Wo stehen wir?‘<br />
(25), wozu Methoden wie Mindmapping (27),<br />
Brainstorming mit Kreismethode (29) und der<br />
Policy-Cycle (30) aus der Politikfeldanalyse kurz<br />
135<br />
unter anderem Ziele setzen, einen Plan entwickeln<br />
und umsetzen sowie schließlich die Auswertung.<br />
Für jeden dieser Schritte bietet der<br />
Autor konkrete Tipps, verdeutlicht durch sehr<br />
lebensnahe Beispiele. Zahlreiche Schaubilder<br />
helfen die Methoden zu verstehen.<br />
Das Ziel: Politik und Verwaltung<br />
Das nächste Kapitel wendet sich den Entscheidern<br />
in Politik und Verwaltung zu, die mit der<br />
Lobbying-Arbeit erreicht werden sollen. Hier<br />
gibt der Autor einführend einige sehr knappe<br />
Erläuterungen zur grundsätzlichen Funktion von<br />
Parteien, Politik und Verwaltung. Daran anschließend<br />
stellt er die zehn Grundregeln der<br />
direkten Lobbyarbeit vor (59ff.), die den direkten<br />
Kontakt zu Vertretern von Politik und Verwaltung<br />
erleichtern sollen. Zur Beschreibung<br />
des Rahmens, in dem die konkreten Maßnahmen<br />
zu planen sind, wird wieder auf den Policy<br />
Cycle zurückgegriffen. Der Autor teilt eine politische<br />
Maßnahme in fünf Phasen ein: Thematisierung,<br />
Politikformulierung, Entscheidung,<br />
Umsetzung und Evaluation (80). Er gibt konkrete<br />
Tipps, durch welche Aktivitäten man in<br />
welcher Phase seine Ziele am besten vertreten<br />
kann.<br />
Kommunikation und Öffentlichkeit<br />
Kapitel drei widmet sich der Öffentlichkeit und<br />
untersucht, warum sie für gute Lobbying-Arbeit<br />
wichtig ist. Grundlage der PR-Arbeit ist<br />
die oben erwähnte strategische Zielsetzung und<br />
Planung. Dabei geht es in diesem Kapitel vor<br />
allem um Fragen wie: Wen wollen wir erreichen?<br />
Und mit welchen Mitteln (89ff)? Die konkreten<br />
Handlungshilfen beziehen sich unter anderem<br />
auf die Gestaltung eines Logos, eines<br />
Flyers oder des eigenen Internet-Auftritts.<br />
In Kapitel vier geht es um die Pressearbeit.<br />
Hier gibt es konkrete Tipps zum Umgang mit<br />
Journalisten (114) und die ‚goldenen Regeln<br />
der Medienarbeit‘ (116). Es werden die Beson-