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Vollversion (1.42 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

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Pulsschlag<br />

In einer abschließenden Reflexionsrunde<br />

wurden die Anwesenden nach ihrer Meinung<br />

gefragt, in welche Richtung sich die zukünftige<br />

Forschung orientieren solle. Neben der stärkeren<br />

Beachtung der von Hamm bereits thematisierten<br />

‚Locative Media‘ für den Straßenprotest<br />

und ihre Auswirkungen auf die Berichterstattung<br />

im Internet wurde erneut betont, dass die<br />

alltägliche Medienpraxis der Protestakteure stärker<br />

in der aktuellen Forschung berücksichtigt<br />

werden müsste. Diskutiert wurde zudem die<br />

methodische Frage der Erforschung der Internetnutzung.<br />

Der Vorschlag einer ‚virtuellen Ethnographie‘<br />

stieß auf breiten Zuspruch, allerdings<br />

sei ihre Durchführung aus technischen und datenschutzrechtlichen<br />

Gründen schwer zu verwirklichen.<br />

Es darf mit Spannung erwartet werden, in<br />

welche Richtung sich die Forschung in Siegen<br />

entwickelt. Die nächste Tagung mit dem Titel<br />

‚Social Web – Towards networked political protest‘<br />

ist bereits für den 7. bis 8. November 2008<br />

angesetzt und kann hoffentlich mit einem ebenso<br />

interessanten Referentenkreis aufwarten. Informationen<br />

zu der nächsten Tagung finden sich<br />

unter: http://www.protest-cultures. unisiegen.de.<br />

Andreas Hetzer, Siegen<br />

Tagungsbericht<br />

...................................................................................................................................<br />

Bürgerorientierte Kommunen –<br />

Impulse aus der Praxis für die<br />

Praxis<br />

Unter dem Titel Ortstermin wurde am 10. und<br />

11. September 2007 in Essen ein Praxisaustausch<br />

zwischen verschiedenen Kommunen in<br />

Gang gesetzt. Thematisiert wurden Fragen rund<br />

um die bürgerorientierte Kommune. Initiator des<br />

Treffens war der vhw (Bundesverband für<br />

Wohneigentum und Stadtentwicklung e.V.), der<br />

115<br />

das neue Gesellschaftsverständnis von der Bürgergesellschaft<br />

im aktivierenden und ermöglichenden<br />

Staat zu einer Leitlinie seiner Verbandspolitik<br />

gemacht hat.<br />

Um genauer bestimmen zu können, wie eine<br />

erweiterte (bürgerschaftliche) Teilhabe an Stadtentwicklung<br />

und Wohnungspolitik möglich<br />

werden kann, hat der vhw einen Diskussionsprozess<br />

initiiert, der gemeinsam mit dem Lehrstuhl<br />

für Planungstheorie und Stadtentwicklung<br />

an der RWTH Aachen gestaltet wird. Im Mittelpunkt<br />

des entwickelten Arbeitsprogramms stehen<br />

zwei einander ergänzende Untersuchungsrichtungen<br />

bzw. Fragestellungen:<br />

• Bürgerengagement: Wie steht es um die Realitäten<br />

und Potenziale bürgerschaftlichen<br />

Engagements und welche Anforderungen ergeben<br />

sich aus dieser Perspektive für die<br />

Ausgestaltung z.B. lokaler Politik?<br />

• Bürgerorientierung: Auf welche Weise können<br />

Kommunen (bzw. Wohnungsunternehmen)<br />

bürgerschaftliches Engagement – in<br />

den Handlungsfeldern der Stadtentwicklung<br />

und lokalen Wohnungspolitik – fördern und<br />

unterstützen?<br />

Wesentlicher Bestandteil dieses Prozesses ist<br />

der Praxisaustausch der Kommunen untereinander,<br />

der mit dem Treffen in Essen in Gang<br />

gesetzt wurde; weitere Ortstermine werden<br />

folgen. Basis für diese Zusammenkünfte ist<br />

die Erkenntnis, dass in der Praxis zwar punktuell<br />

viele wichtige Erfahrungen gesammelt<br />

werden, diese Vielfalt bürgerorientierter Aktivitäten<br />

jedoch kaum sichtbar wird. Oftmals<br />

fehlt selbst innerhalb einer Kommune der<br />

Überblick, auf welche Weise Bürgerinnen und<br />

Bürger in den verschiedenen Handlungsfeldern<br />

der Stadtentwicklung beteiligt oder zu<br />

Eigenaktivitäten und Kooperationen ermuntert<br />

werden. Die Vielfalt ‚guter Praxis’ zeigt<br />

sich erst recht nicht über kommunale Grenzen<br />

hinaus. Das soll sich ändern. Es gilt, diesen<br />

Erfahrungsschatz zu nutzen: Aus der Praxis<br />

für die Praxis.

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