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Vollversion (1.42 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen

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136<br />

derheiten von Printmedien, Rundfunk und Fernsehen<br />

erläutert und Ratschläge für Pressemitteilungen,<br />

Interviews und Pressekonferenzen gegeben.<br />

Die interne Dynamik der Gruppe<br />

Kapitel fünf widmet sich der Frage ‚Fundraising<br />

– Wie komme ich an Geld?‘ (139). Hier<br />

werden Möglichkeiten wie Sponsoring, Matching<br />

Funds, Tombolas, institutionelle Zuschüsse<br />

und Projektanträge vorgestellt. Die jeweiligen<br />

Abschnitte sind hierbei sehr knapp gehalten,<br />

was vor allem bei den letzten beiden der<br />

erwähnten Möglichkeiten noch viele Fragen<br />

offen lässt.<br />

Das sechste und letzte Kapitel widmet sich<br />

der Lobbyarbeit im eigenen Verband (151). Hier<br />

werden Themen wie die Sicherung des Zusammenhalts<br />

der eigenen Gruppe, die Gewährleistung<br />

einer guten internen Diskussionskultur und<br />

die Integration neuer Mitglieder erläutert. Auch<br />

hier bietet der Autor konkrete Methoden an, zum<br />

Beispiel zum Umgang mit Streit in der Gruppe.<br />

Außerdem erläutert er die ‚zehn Regeln für die<br />

aktive Gruppe‘ (164), mit deren Hilfe eine dynamische<br />

Zusammenarbeit gesichert werden<br />

soll.<br />

Fazit<br />

Der Autor verfolgt das Ziel, ohne lange Umschweife<br />

Handlungsanweisungen für eine gute<br />

Lobbyarbeit anzubieten. Insofern lässt sich dem<br />

Band eine mangelnde wissenschaftliche Tiefe<br />

schlecht vorwerfen. Dennoch wären etwas eingehendere<br />

Erläuterungen an einigen Stellen<br />

wünschenswert. Gerade durch den Stil sehr<br />

knapper Darstellungen bleibt der eine oder andere<br />

Aspekt von organisiertem Lobbying unterbelichtet.<br />

Dies betrifft sowohl die gesellschaftlichen<br />

Zusammenhänge, in denen Lobbying stattfindet,<br />

als auch die vom Autor eingeführten<br />

Methoden. Auf ergänzende Literaturhinweise<br />

hat der Autor verzichtet. Die weiterführende<br />

Literatur (179), am Ende des Bandes angeboten<br />

<strong>Forschungsjournal</strong> NSB, Jg. 20, 4/2007<br />

wird, kann entsprechende Ansprüche nicht erfüllen.<br />

Dadurch ist das Buch vor allem für Personen<br />

geeignet, die sich schnell erste konkrete<br />

Tipps und Ideen anlesen wollen. Dies wird nicht<br />

zuletzt auch durch den ‚Ratgeber-Duktus‘ unterstützt,<br />

der das Buch konsequent prägt. Der<br />

Autor verwendet zahlreiche Beispiele aus dem<br />

alltäglichen Leben, um seine Argumente anschaulich<br />

zu machen, und Checklisten am Ende<br />

einzelner Abschnitte sollen die Umsetzung der<br />

Kapitelinhalte erleichtern. Wer im gegenständlichen<br />

Bereich des organisierten Lobbyings über<br />

wenig Erfahrung verfügt, schnell auf den Punkt<br />

kommen will und sich vor ‚goldenen Regeln‘<br />

nicht fürchtet, für den ist die Lektüre dieses<br />

Buches sicherlich ein Gewinn.<br />

Stefan Niederhafner, Berlin<br />

Besprochene Literatur<br />

Prenzel, Thorben 2007: Handbuch Lobbyarbeit<br />

konkret. Schwalbach, Ts.: Wochenschau<br />

Verlag.<br />

�<br />

Illegale Migranten und ihr<br />

gemeinsamer Kampf um<br />

Legalisierung<br />

Wie ist es möglich, dass Illegale – also Personen,<br />

die es eigentlich gar nicht geben dürfte –<br />

als politische Akteure auftreten, Aktionen planen<br />

und durchführen und mit ihren Forderungen<br />

Erfolg haben? Mit dieser Fragestellung setzt<br />

sich die vorliegende Arbeit auseinander, die Entstehung,<br />

Verlauf und Outcome von Pro-Regularisierungsbewegungen<br />

in drei europäischen<br />

Ländern in den Blick nimmt.<br />

Unter dem Motto ‚Papiere für alle‘ forderten<br />

ab Mitte der 1990er Jahre illegale Migranten<br />

in Frankreich, Spanien und der Schweiz die<br />

Legalisierung ihres Status und damit das Recht,

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