Vollversion (1.42 MB) - Forschungsjournal Soziale Bewegungen
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152<br />
<strong>Forschungsjournal</strong> NSB, Jg. 20, 4/2007<br />
Gerd Mielke: Changing Party-systems? Remarks on the Große Koalition, FJNSB 4/2007,<br />
25-36<br />
Mielke sees the reason for the present constellation of party competition and party alliances in the<br />
fact that party elites alienate from their social and cultural basis. In the election campaigns 2005<br />
Social Democrats as well as Christian Democrats focussed on turning away from the welfare state,<br />
which is regarded as an important aspect legitimating political order in Germany. Perspectives for<br />
the elections 2009 offer no other opportunity than the ,Große Koalition‘, since other coalitions are<br />
possible but probably not stable. At the same time there is a dealignment. To counter this development<br />
there are tendencies of ,Re-Socialdemcratization‘ within CDU and SPD. Shall there be no<br />
other possible coalitions which are also stable, this would affect democracy in a bad way.<br />
Steffen Schoon: Das Parteiensystem in Ostdeutschland – regionalisiert, fragmentiert und<br />
funktionsgestört, FJNSB 4/2007, 37-46<br />
Nach wie vor weisen die ostdeutschen Parteien spezifische Merkmale und Probleme auf, die sich<br />
deutlich von denen in den alten Ländern unterscheiden und die zudem in der gesamtdeutschen<br />
Öffentlichkeit offenbar nur zum Teil wahrgenommen werden. Zwei Elemente können dabei die<br />
Entwicklungen der letzten Jahre auf Ebene des Parteiensystems am ehesten beschreiben: Fragmentierung<br />
und Regionalisierung. Die einzelnen Länder bestimmen in zunehmender Weise in eigener<br />
Verantwortung durch ihre jeweiligen Rahmenbedingungen das politische Handeln der Akteure, die<br />
politischen Konfliktlagen und letztlich die gesellschaftliche Verankerung der Parteien. Als wichtigste<br />
Ursache für die unterschiedlichen Wettbewerbskonstellationen in den Ländern – und im<br />
Übrigen auch für die Volatilität des ostdeutschen Wählerverhaltens – kennzeichnet Schoon das<br />
Verhältnis zwischen der SPD und der Linkspartei. Beide Parteien konkurrieren um die Deutungshoheit<br />
beim zentralen politischen Thema <strong>Soziale</strong> Gerechtigkeit und damit um die Führungsposition<br />
im linken Wählerlager. Trotz der aufgezeigten Unterschiede innerhalb Ostdeutschlands auf Ebene<br />
der Parteiensysteme lässt sich auch eine Vielzahl von Gemeinsamkeiten feststellen, die spezifisch<br />
‚ostdeutsch‘ sind und insbesondere die Rolle der Parteien selbst im demokratischen politischen<br />
System betreffen. In allen neuen Ländern stehen die Parteien vor enormen strukturellen Problemen:<br />
die extrem geringe Mitgliederdichte der Parteien, die schwach ausgeprägten intermediären Strukturen<br />
sowie eine weit verbreiterte politische Kultur, die zumindest in Teilen den Anforderungen einer<br />
parlamentarischen Demokratie entgegensteht. Erschwerend zur Mitgliederproblematik der Parteien<br />
kommt hinzu, dass auch die natürlichen Bündnispartner der Parteien im vorpolitischen Raum<br />
nur schwach in der ostdeutschen Gesellschaft verankert sind. Der Autor kommt zu dem Schluss,<br />
dass der Ausbau der politischen Bildung auf allen Ebenen und in allen Bereichen als eine der<br />
zentralen Aufgaben in den neuen Ländern erscheint.<br />
Steffen Schoon: Party System in Eastern Germany – regionalized, fragmented and not<br />
working properly, FJNSB 4/2007, 37-46<br />
Parties in Eastern Germany show some specific characters and problem, which differ from their<br />
counterparts in the west and are not recognized in public. Most important are regionalization and<br />
fragmentation. More and more the several states influence the framework in which political action<br />
takes place and affect how strongly parties can take hold in society. Most important for the different