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Universitätsklinikum Münster

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C-1 Teilnahme an der externen vergleichenden Qualitätssicherung ����<br />

B-34.2 Versorgungsschwerpunkte der Poliklinik für Kieferorthopädie<br />

Zahnstellungsfehler<br />

Einzelne Zähne oder ganze Zahngruppen können Engstände, Drehungen, Kippungen,<br />

Verlängerungen, Verkürzungen, Verlagerungen oder eine Position nahezu außerhalb des<br />

zahntragenden Knochens aufweisen. Die genannten Fehlstellungen können beispielsweise zu<br />

nicht achsengerechten Belastungen, Gefahren für die Verankerung im Knochen und<br />

Schwierigkeiten bei der Zahnpflege führen. Zahnstellungsfehler können darüber hinaus einen<br />

falschen Zusammenbiss bedingen. Diese so genannten okklusalen Störungen verstärken<br />

möglicherweise die genannten Probleme und können darüber hinaus zu Störungen der<br />

Sprache, des Schluckens, der Atmung und des Kauens führen. Das Kauen der Nahrung ist die<br />

einzige mechanische Nahrungszerkleinerung, die den dann folgenden Verdauungsprozess, der<br />

nicht von unserem Willen abhängig ist und chemisch verläuft, vorbereitet und ermöglicht.<br />

In der Poliklinik für Kieferorthopädie werden Zahnstellungsfehler durch herausnehmbare oder<br />

festsitzende Apparaturen behandelt. Zertifizierungen verschiedener Abteilungsmitglieder in<br />

unterschiedlichen Qualitätszirkeln (Boards) dienen der Sicherung der Behandlungsqualität. Die<br />

Behandlung kann auf konventionelle, aber durch die Wahl von Alignertherapie (Behandlung mit<br />

herausnehmbaren, dünnen, „durchsichtigen“ Schienen) oder Lingualtechnik (Therapie mit einer<br />

auf der zungenwärtigen Seite der Zähne angebrachten, festsitzenden Apparatur) auch auf<br />

ästhetische, d.h. „unsichtbare“ Weise durchgeführt werden. Insbesondere für die Therapie<br />

mittels der letztgenannten Lingualtechnik besteht in der Poliklinik für Kieferorthopädie eine<br />

spezielle Expertise (siehe B-34.12.3 „Spezielles therapeutisches Personal“).<br />

Kieferlageabweichungen<br />

Viele Zahnfehlstellungen sind zusätzlich mit wachstums- oder funktionsbedingten Fehlern in<br />

Größe und Lage der Kiefer vergesellschaftet. Diese so genannten skelettalen Dysgnathien<br />

können mit funktionellen Folgen für Kauen, Sprache, Schlucken, Lippenschluss, Atmung und<br />

Kiefergelenk verbunden sein. Entsprechend können möglicherweise Auswirkungen nicht nur für<br />

das Gebiss, sondern auch für die Gesamtgesundheit resultieren (Manifestation im Sinne von<br />

Kopfhaltungsfehlern, Gesamthaltungsproblemen, Muskelverspannungen und<br />

Muskelschmerzen).<br />

Bei Kindern und Jugendlichen, die sich im Wachstum befinden, kann der überwiegende Anteil<br />

der Kieferlageabweichungen konservativ, d.h. mit Hilfe von herausnehmbaren oder<br />

festsitzenden Zahnspangen behandelt werden. Bei Jugendlichen, die nur noch ein geringes<br />

Restwachstum aufweisen, bzw. bei erwachsenen Patienten können Kieferlageabweichungen<br />

abhängig von Ausmaß, Ästhetik und Funktion entweder durch kompensatorische<br />

Zahnbewegungen „kaschiert“ oder durch eine kieferverlagernde Operation behandelt werden.<br />

Für die letztgenannte Therapie bietet die Poliklinik für Kieferorthopädie eine Erstberatungs- und<br />

Verlaufssprechstunde sowie die Operationsplanung in intensiver Zusammenarbeit mit der Klinik<br />

und Poliklinik für Mund- und Kiefer- Gesichtschirurgie an.<br />

358 <strong>Universitätsklinikum</strong> <strong>Münster</strong> – Qualitätsbericht 2007

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