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Regionalplan für den Regierungsbezirk Köln, Teilabschnitt Region ...

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2 Freiraumgliederung, -entwicklung und -funktionen - 75 -<br />

2.2.4 Wertvolle Kulturlandschaften<br />

Bärwurzwiesen und dem letzten Vorkommen der Flussperlmuschel in NRW im<br />

Naturschutzgebiet Perlenbach (Kerngebiet) mit ca. 2000 ha Größe. Weiterhin gehören hierzu<br />

der Truppenübungsplatz Vogelsang mit seinem Mager- und Feuchtgrünland sowie<br />

Schluchtwäldern am Rande der Urfttalsperre, große Teile des Monschauer Heckenlandes mit<br />

seinen kulturhistorisch und avifaunistisch wertvollen Rotbuchenhecken, die Waldgebiete<br />

De<strong>den</strong>born und Kermeter (mit ca. 4000 ha Größe), der Hürtgenwald mit <strong>den</strong> vom Biber<br />

wiederbesiedelten Wehebächen und das von Heimbach bis Nideggen durch seine<br />

Buntsandsteinfelsen bedeutsame Rurtal.<br />

Die Kalkeifel zeichnet sich aus durch große Strukturvielfalt und Artenreichtum. Kalkkuppen<br />

und -hänge mit orchideenreichen Halbtrockenrasen, Schlehengebüschen und Kalkbuchenwäldern<br />

wechseln mit Kalkäckern in <strong>den</strong> Mul<strong>den</strong> und naturnahen Tälern der Urft-, Erft- und<br />

Ahrzuflüsse mit Feucht- und Nassgrünland. Die Talhänge tragen blumenreiche Kalkmagerrasen,<br />

Bergfettwiesen und naturnahe Buchenwälder. Von <strong>den</strong> teils sehr zerstückelten NSG<br />

umfassen die Kalkbuchenwälder bei Blankenheim und Nettersheim als Kerngebiete der<br />

wertvollen Kulturlandschaft ca. 3000 ha und die Kalktriften zwischen Nettersheim und<br />

Münstereifel weitere ca. 1000 ha.<br />

(3) Weiterhin enthält das Plangebiet im Nor<strong>den</strong> des Kreises Heinsberg Teile der der<br />

Großlandschaft Niederrhein zugeordneten wertvollen Kulturlandschaft „Heide- und Feuchtwaldlandschaften<br />

an Schwalm, Nette und Rur“.<br />

Geprägt ist diese wertvolle Kulturlandschaft durch die enge Verzahnung heide- und<br />

kiefernforstbestan<strong>den</strong>er, nährstoffarmer Sande und Kiese der Rhein-Maas-Hauptterrasse im<br />

Westen der Schwalm-Nette-Platten mit <strong>den</strong> ackerbaulich genutzten Sandlöss- und<br />

Decklehmbö<strong>den</strong> der südöstlichen Schwalm-Nette-Platten und <strong>den</strong> vornehmlich von Südost<br />

nach Nordwest verlaufen<strong>den</strong>, versumpften flachen Talzügen von Schwalm, Nette und (am<br />

Südrand) Rur.<br />

Die nährstoffreicheren Löss- und Lehmbö<strong>den</strong> stellen sehr alte Ackerstandorte dar. Noch zu<br />

Beginn dieses Jahrhunderts waren die ärmeren Terrassenkiese im Westen von ausgedehnten<br />

Hei<strong>den</strong> geprägt. Die versumpften und oft recht engen Fluss(durchbruchs-)täler blieben bis<br />

heute weitgehend unangetastet, so dass sich hier ausgedehnte Erlenbruch- und Auenwälder<br />

entwickeln konnten. Besser zugängliche Niederungstorfe wur<strong>den</strong> hingegen vor allem in der<br />

Netteniederung abgebaut, wodurch zahlreiche flache Seen entstan<strong>den</strong>. Das Rückgrat dieses<br />

Landschaftsraumes bil<strong>den</strong> 24 Naturschutzgebiete, von <strong>den</strong>en die Krickenbecker Seen<br />

(einzigartige, über 2000 ha große Seenlandschaft mit größter Graureiher-Brutkolonie am<br />

Niederrhein), die Feuchtwälder an Schwalm und Nette (einer der größten zusammenhängen<strong>den</strong><br />

Erlenbruchwald-Komplexe Deutschlands), Lüsekamp und Boschbeektal<br />

(ausgedehnte grenzüberschreitende Heide- und Moorlandschaft mit größter Blaukehlchen- und<br />

Kreuzotterpopulation am Niederrhein) sowie Elmpter Bruch (überregional bedeutsames<br />

Heidemoor mit Vorkommen sehr seltener Orchideenarten) national bzw. landesweit<br />

bedeutsam sind.<br />

Darüber hinaus befin<strong>den</strong> sich in <strong>den</strong> ausgedehnten Grenzwäldern zahlreiche militärische<br />

Anlagen, deren extensive Nutzung zur Erhaltung und Entwicklung gefährdeter Biotoptypen

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