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justus liebigs annalen der chemie

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98 Jensen und Bang,Ebensowenig läßt sich durch Dipolmessungen an an<strong>der</strong>enThionylaminen eine Entscheidung treffen. Für das Dithionylp-phenylendiaminwurde n = 1,60 gefunden. Dieser W erterklärt sich dadurch, daß das Molekül zwei annähernd freirotierende NSO-Gruppen enthält. Ob aber diese Gruppenlinear o<strong>der</strong> gewinkelt sind (gemäß IV o<strong>der</strong> V) läßt sich nichtentscheiden. Im letzteren Fall berechnet sich allerdings nachi i '= y2 sin 0 (^ = 1,90; 0 = 60®) das Dipolmoment zu 2,3,während man im ersteren Fall eine bessere Übereinstimmungmit dem berechneten W ert erzielen kann, da in diesemFall <strong>der</strong> W inkel sehr wohl größer als 60® sein kann (dannsollte die Mesomerie auf seiten <strong>der</strong> Sulfoxydstruktur liegen,was an sich wahrscheinlich ist). Aber einerseits setzt die Berechnungvollkommen freie Drehbarkeit voraus, und an<strong>der</strong>erseitsbesitzt die benutzte Formel keine exakte Gültigkeit, sodaß man in diesen Verhältnissen höchstens eine Stütze, aberkeinen Beweis für die gewinkelte Struktur erblicken kann.Es wurden ferner die Dipolmomente des m-Nitro-thionylanilins zu3,5 und des o-Xitrothionylanilins zu 3,7 bestimmt. Nach dem Momentdes p-Nithrothionylanilins ist das bei <strong>der</strong> Vektoraddition zu benutzendeGruppenmoment <strong>der</strong> NSO-Gruppe 0,9 (3,98—3,06). Aus diesem Wertberechnet sich dann das Moment <strong>der</strong> m-Verbindung zu 3,6, also inguter Übereinstimmung mit dem gefundenen Wert. Dagegen ist dasfür die o-Verbindung gefundene Dipolmoment niedriger als das berechnete(4,0). Dies erklärt sich wahrscheinlich dadurch, daß in <strong>der</strong>o-Verbindung eine innere Kompensation stattfinden kann:Nach dieser Formel ist auch eine weitergehende Assoziation erschwert,und sie erklärt deshalb, daß <strong>der</strong> Schmelzpunkt <strong>der</strong> o-Verbindungniedriger als <strong>der</strong> <strong>der</strong> m- und p-Verbindung ist, und daß sie im Gegensatzzu diesen beiden löslich in Petroläther ist.Durch die Dipolmessungen kann die lineare Strukturalso nicht ausgeschlossen werden; auf <strong>der</strong> an<strong>der</strong>en Seitewerden die Ergebnisse ebenso gut durch die Annahme einerMesomerie — N = -§— Ö -

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