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justus liebigs annalen der chemie

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über die Giftstoffe des Knollenblätterpilzes. VI. 5er sich sogar auf 3000, ein Zeichen, daß die Alkalisalzedes Amanitins weitgehend alkohoJytisch dissoziiert sind.Amanitin gibt schwache Biuretreaktion. Die Xanthoproteinreaktionhingegen ist sehr stark, die mit Ninhydrin istnegativ. Es ist sicher, daß <strong>der</strong> Stoif peptidartige Bindungenenthält, denn bei <strong>der</strong> Hydrolyse mit Säuren, die noch nicht zuendgültigen Ergebnissen geführt hat, wurden krystallisierteAminosäuren erhalten. In <strong>der</strong> Acetylverbindung, in <strong>der</strong> dieSäurenatur verloren gegangen ist, sind 3 Acetjigruppenenthalten. Triacetyl-amanitin hat das Reduktionsvermögengegen Silberlösung verloren.Mit Diazomethan entsteht ein Monomethyl<strong>der</strong>ivat, dem<strong>der</strong> saure Charakter auch abhanden gekommen ist. Hswurde ebenfalls krystallisiert erhalten. AmmoniakalischeSilberlösung wird von Methyl-amanitin ebenso rasch reduziertwie von Amanitin, ein Hinweis darauf, daß die saure Gruppemit <strong>der</strong> reduzierenden nicht identisch ist.Den interessantesten Bestandteil <strong>der</strong> Molekel bildet dieGruppe, auf die wir die P’arbreaktion und wohl auch dasKeduktionsvermögen des Amanitins zurückzuführen haben.W ir glauben, daß in diesem Bestandteil ein Indol<strong>der</strong>ivatvorliegt, dessen Benzolkern möglicherweise durch OH o<strong>der</strong> SHsubstituiert ist. Diese Gruppe aus dem Gesamtgefüge heranszulösenist uns bisher noch nicht gelungen, da aus ihr bei<strong>der</strong> sauren Hydrolyse dunkelrote schwefelhaltige Zersetzungsprodukteentstehen, die für eine weitere Bearbeitung nichtmehr brauchbar sind. Bei <strong>der</strong> sauren Hydrolyse wird Kohlendioxydabgespalten. W ir möchten aber aus dieser Tatsachevorerst nicht schließen, daß die saure Gruppe im Amanitineine Carboxylgruppe sei. Die Hydrolyse mit Ätzbaryt istin Bearbeitung.Die Vermutung, daß jener vorerst nicht zugänglicheBestandteil <strong>der</strong> Molekel Beziehungen zum Oxytryptophan^)hat, findet beim Vergleich des Ultraviolett-Spektrums vonAmanitin, dessen Aufnahme wir Fräulein Dr. F. P r u ck n e rverdanken, mit dem des Phalloidins eine Stütze (Fig. 2). Die') A. .',43. 172 (1940).

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