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»Ausgangssituation« der im Transformationsprozeß relevanten Akteure 125<br />

Tabelle 6 »Typen« der Ärzte nach Altersgruppen (Bezirk Halle, %)<br />

Typen Alter N<br />

< 35 J. 35–44 J. 45–54 J. > 54 J.<br />

Entschlossen<br />

Niederlassungswillige 29 35 32 4 83<br />

Bedingt Niederlassungswillige 28 32 37 3 237<br />

Bedingte Polikliniker 24 19 49 8 225<br />

Entschlossene Polikliniker 14 12 56 17 239<br />

Alle Ärzte a 22 22 45 11 847<br />

a Einschließlich nicht zu einem Typ zuordbarer Ärzte.<br />

Quelle: Tabellenband und Auszählungslisten der Ärztebefragung Bezirk Halle 1990; von Dr. Wilhelm<br />

(Göttingen) zur Verfügung gestellt.<br />

Die entschlossen Niederlassungswilligen äußern zum einen, daß für sie persönlich<br />

die angestrebten Verbesserungen am ehesten durch »Selbständigkeit«<br />

und »Privatmachen« (Wilhelm et al. 1993: 160) erreichbar sind. Zugleich<br />

treten sie aber auch entschieden dafür ein, daß der Anteil der poliklinischen<br />

Einrichtungen an der Versorgung möglichst rasch verringert wird,<br />

ihre individuelle Absicht also von einer entsprechend deutlichen und schnellen<br />

Umsteuerung des gesamten Sektors begleitet wird (vgl. Tabelle 7). Auch<br />

sprechen diese Ärzte sich signifikant deutlicher als die Gesamtheit der befragten<br />

ambulant tätigen Ärzte dafür aus, die poliklinischen Einrichtungen in<br />

Ärztehäuser für Einzel- oder Gruppen- beziehungsweise Gemeinschaftspraxen<br />

umzuwandeln. 33 Auch diese Gruppe plädiert allerdings »keineswegs nur<br />

für eine Übernahme des westdeutschen Systems« (Wilhelm et al. 1993: 189),<br />

sondern auch bei diesen Ärzten finden sich Stellungnahmen, die besagen,<br />

daß es sinnvoll sei, Elemente beider Gesundheitssysteme zu verbinden. Die<br />

entschlossen Niederlassungswilligen gehören allerdings – wie aus einer anderen<br />

Untersuchung (Erdmann 1992: 333) folgt – offenbar zu denjenigen<br />

Ärzten, die sich vergleichsweise früh ostdeutschen »Töchtern« solcher west-<br />

33 Während sich in der Gruppe der befragten ambulant tätigen Ärzte insgesamt 25 Prozent<br />

dafür aussprachen, die Polikliniken zumindest vorläufig in ihrer bisherigen Form beizubehalten,<br />

plädierte unter den entschlossen Niederlassungswilligen niemand hierfür. Umgekehrt<br />

plädierten von der Gesamtgruppe 24 Prozent, von der Gruppe der entschlossen Niederlassungswilligen<br />

hingegen 34 Prozent für eine Nutzung als Praxen für niedergelassene<br />

Ärzte (die übrigen Ärzte in beiden Gruppen sprachen sich für verschiedene Mischnutzungskonzepte<br />

aus). Berechnet nach Tabellenband aus der Hallenser Befragung, von Dr.<br />

Wilhelm (Göttingen) zur Verfügung gestellt.

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