20.11.2017 Aufrufe

download - Campus Verlag

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

220 Kapitel 6<br />

Tabelle 16<br />

Rangfolge der Niederlassungsmotive nach Niederlassungsabsicht<br />

im Herbst 1990 (niedergelassene Ärzte, 4. Quartal 1991)<br />

A Niederlassungsabsicht Herbst 1990<br />

»bestimmt«<br />

1. Langfristig größere Sicherheit des<br />

Arbeitsplatzes<br />

2. Art der Ausübung der ärztlichen<br />

Tätigkeit<br />

3. Sicherung des bisherigen Patientenstammes<br />

B Niederlassungsabsicht Herbst 1990<br />

»vielleicht« und »nein«<br />

1. Drohende Kündigung des<br />

Beschäftigungsverhältnisses<br />

2. Langfristig größere Sicherheit des<br />

Arbeitsplatzes<br />

3. Regelungen des Einigungsvertrages<br />

über die zeitliche begrenzte Weiterführung<br />

der Polikliniken und ähnlicher<br />

Einrichtungen<br />

Quelle: eigene Berechnungen nach Arztbarometer 1991 und Arztbarometer 1990; Gewichtungsvektor<br />

WEIGHT2<br />

»bestimmt« niederlassen wollten, Ende des ersten Quartals 1991 bereits mehr<br />

als die Hälfte niedergelassen war, war von denjenigen, die sich »vielleicht«<br />

oder »nicht« niederlassen wollten, zu diesem Zeitpunkt erst rund ein Viertel<br />

in der Niederlassung. Bei diesen Ärzten gewinnt die Niederlassungsdynamik<br />

im zweiten Quartal erheblich an Intensität – offensichtlich eine Reaktion auf<br />

die »Turbulenzen« der ersten Monate des Jahres. 51<br />

Zur Überprüfung der These, daß ein Teil der Ärzte den Schritt in die Niederlassung<br />

in erster Linie mangels der Erwartung, das poliklinische Beschäftigungsverhältnis<br />

fortsetzen zu können, gegangen ist, soll schließlich das Investitionsverhalten<br />

der Ärzte, die sich niedergelassen haben, betrachtet werden.<br />

Wenn auch die Antizipation möglichen Wettbewerbs der Ärzte untereinander<br />

um Patienten erwarten läßt, daß auch diejenigen Ärzte, die »wider<br />

Willen« in die Niederlassung gegangen sind, auf Investitionen in ihre Praxis<br />

nicht verzichten können, so ist doch zu vermuten, daß diese Ärzte ihre Investition<br />

in die medizinisch-technische Ausstattung ihrer Praxis auf das »un-<br />

51 Nicht überraschend ist – aufgrund des zuvor bereits aufgezeigten Zusammenhangs zwischen<br />

Niederlassungsabsicht im Herbst 1990 und artikuliertem Niederlassungsmotiv im<br />

Herbst 1991 – ein deutlicher Zusammenhang zwischen artikuliertem Niederlassungsmotiv<br />

und Zeitpunkt der Niederlassung: Je eher die Niederlassung erfolgte, um so gewichtiger<br />

sind die »Art der Ausübung der ärztlichen Tätigkeit«, »Größere Freiräume bei der<br />

Gestaltung der Arbeitszeit und des Arbeitsablaufes« und ähnliche Motive; bei den relativ<br />

spät in die Niederlassung Gegangenen gewinnt hingegen die drohende beziehungsweise<br />

bereits ausgesprochene Kündigung deutlich an Gewicht. An Bedeutung nimmt bei denjenigen<br />

Ärzten, die relativ spät in die Niederlassung gegangen sind, auch der Druck der<br />

übrigen, bereits niedergelassenen Kollegen, zu, diesen Schritt ebenfalls zu vollziehen.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!