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Kapitel 6<br />

Die poliklinischen Strukturen in der Auflösung<br />

Standen in Kapitel 5 der Prozeß der Setzung der Rahmenbedingungen für<br />

die ambulante ärztliche Versorgung in Ostdeutschland im Jahre 1990 und<br />

deren Auswirkungen auf die Handlungsabsichten der ostdeutschen ambulant<br />

tätigen Ärzte im Vordergrund, so geht es in diesem Kapitel um die in einer<br />

weitgehenden Auflösung der poliklinischen Versorgungsstrukturen mündende<br />

Entwicklung des ostdeutschen Gesundheitssystems seit dem Zeitpunkt<br />

des Inkrafttretens der krankenversicherungsrechtlichen Bestimmungen des<br />

Einigungsvertrages. Das Tempo und der Umfang dieses Auflösungsprozesses<br />

sind wesentlich durch eine als Eigendynamik zu charakterisierende Interdependenzstruktur<br />

bedingt, die in Abschnitt 6.1 untersucht werden wird. Die<br />

Charakterisierung des Auflösungsprozesses der poliklinischen Strukturen als<br />

»eigendynamisch« legt eine Interpretation nahe, nach der »Gegensteuern«<br />

durch hierzu bereite und potentiell über entsprechende Handlungsrechte und<br />

Ressourcen verfügende Akteure von vornherein chancenlos war – vor diesem<br />

Hintergrund verspricht eine Analyse der Gegensteuerungsversuche, die<br />

von den Ländern Brandenburg und Berlin ausgingen, und ihrer Wirkungen<br />

zusätzliche Erkenntnisse über den Prozeßcharakter (Abschnitt 6.2). Zu den<br />

Gegensteuerungsbemühungen können auch »(zu) späte Rettungsversuche«<br />

gezählt werden, die Ende 1992 – also zu einem Zeitpunkt, als der Prozeß im<br />

wesentlichen bereits abgeschlossen war – im Rahmen des Gesundheitsstrukturgesetzes<br />

unternommen wurden (Abschnitt 6.3).

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