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Kapitel 4<br />

Die »Ausgangssituation« der im Transformationsprozeß<br />

relevanten Akteure<br />

Wir gehen – entsprechend dem in Abschnitt 1.1 dargelegten theoretischen<br />

Bezugsrahmen – davon aus, daß der dynamische Prozeß der Substitution der<br />

durch poliklinische Einrichtungen bewirkten Versorgung durch eine Versorgung<br />

primär in der Hand freiberuflicher Ärzte durch Rekonstruktion der Situations-,<br />

Selektions- und Aggregationslogiken, in denen sich die beteiligten<br />

Akteure befanden, erklärt werden kann. An der Regelung, Sicherstellung und<br />

Finanzierung des ambulanten Versorgungssystems war (wie Kapitel 2 deutlich<br />

gemacht hat) in beiden Teilen Deutschlands eine Vielzahl unterschiedlicher<br />

Akteure beteiligt, für die sich die politische Wende in der DDR und der<br />

Vereinigungsprozeß je in spezifischer Weise als Herausforderungen dargestellt<br />

hat. Hierbei ist davon auszugehen, daß die Akteure einerseits unterschiedliche<br />

Zielvorstellungen für das ostdeutsche Gesundheitssystem hatten,<br />

andererseits in unterschiedlichem Maße im Transformationsprozeß handlungsfähig<br />

gewesen sind, insbesondere über unterschiedliche Ressourcen und<br />

unterschiedliche Strategiefähigkeit verfügten.<br />

Während in den nachfolgenden Kapiteln der Prozeß der Transformation<br />

des ostdeutschen ambulanten Gesundheitssystems untersucht wird, gibt dieses<br />

Kapitel einen Überblick über die »Ausgangssituationen« der in diesem<br />

Prozeß relevanten Akteure. Hierbei ist zunächst die Makroebene (korporative<br />

staatliche Akteure und Verbände) von der Mikroebene (einzelne Polikliniken<br />

mit ihrem Träger und ihrem Personal – hierunter vor allem den Poliklinikärzten<br />

– sowie die Patienten) zu unterscheiden (vgl. Abbildung 7). 1<br />

1 Auf längere Sicht hätten auch die in der stationären Versorgung tätigen Ärzte für den<br />

Transformationsprozeß relevante Akteure sein können, da im bundesdeutschen System das<br />

Krankenhaus für die meisten Ärzte nur ein vorübergehender Arbeitsplatz ist und sie anschließend<br />

in den ambulanten Bereich (nämlich in die Niederlassung) wechseln. In dem<br />

hier zur Rekonstruktion anstehenden Prozeß hat dieses Phänomen allerdings noch keine

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