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ZF erforscht Reisekrankheit<br />

ENTSPANNT IN DEN URLAUB –<br />

UND INS AUTONOME ZEITALTER<br />

Das Autofahren wird immer komfortabler, aber ein Phänomen will einfach nicht verschwinden:<br />

die Reisekrankheit. Gemeinsam mit Neurotechnologen betreibt ZF nun Urachsenforschung und<br />

entwickelt Lösungen – auch mit Blick auf das autonome Fahren.<br />

Vor allem Kindern wird bei der Fahrt in den<br />

Urlaub oft übel, aber auch ältere Passagiere<br />

leiden häufig unter Schwindel oder<br />

Kopfschmerzen, gerade wenn sie hinten<br />

sitzen. Lesen oder nebenher arbeiten wird<br />

dann geradezu unmöglich, was insbesondere<br />

dann zum Ärgernis werden könnte,<br />

wenn sich eines Tages das vollautomatisierte<br />

Fahren durchsetzen sollte. Denn damit<br />

soll ja gerade den Menschen an Bord<br />

in eintönigen Verkehrssituationen die Freiheit<br />

gegeben werden, sich mit anderen<br />

Dingen als mit dem Steuern des Fahrzeugs<br />

zu beschäftigen. Blöd, wenn einem dann<br />

ständig schlecht wird.<br />

Verursacht wird die sogenannte Kinetose,<br />

die Übelkeit beim Reisen, durch eine Diskrepanz<br />

in der Wahrnehmung: Das Gleichgewichtsorgan<br />

im Innenohr fühlt eine Bewegung,<br />

die von anderen Sinnesorganen<br />

wie den Augen nicht bestätigt wird – zum<br />

Beispiel weil der Passagier konzentriert<br />

auf einen Bildschirm oder ein Buch blickt.<br />

Der menschliche Körper reagiert in dieser<br />

Situation ähnlich wie auf eine Vergiftung,<br />

wobei die Symptome von leichtem Unwohlsein<br />

bis hin zu starker Übelkeit reichen.<br />

Die Herausforderung: Unter welchen<br />

Umständen Passagieren beim Autofahren<br />

übel wird, ist höchst individuell.<br />

Um die Symptome bei gefährdeten Insassen<br />

frühzeitig zu erkennen und Gegenmaßnahmen<br />

zu ergreifen, hat ZF gemeinsam<br />

mit Neurotechnologen der Universität<br />

des Saarlandes untersucht, bei welchen<br />

körperlichen Eigenschaften die Reisekrankheit<br />

am häufigsten auftritt und welcher<br />

Zusammenhang zur Fahrdynamik des<br />

Fahrzeugs besteht.<br />

Sensoren im Innenraum und tragbare Sensoren<br />

überwachen die Versuchspersonen<br />

und messen eine Vielzahl von Werten –<br />

auch in Abhängigkeit vom jeweiligen Fahrverhalten.<br />

Im Rahmen der Studie konnte<br />

so bereits eine enorme Datenbasis erstellt<br />

werden, die zukünftig dabei helfen soll,<br />

sich auf wissenschaftliche Weise dem Phänomen<br />

Reisekrankheit zu nähern.<br />

Ziel ist es, schon früh zu erkennen, wenn<br />

beispielsweise dem Kind auf dem Rücksitz<br />

unwohl wird. Der Fahrer wird dann informiert<br />

und kann seine Fahrweise anpassen.<br />

Später können diese Informationen<br />

dann an die Steuerung des automatisierten<br />

Fahrzeugs gehen, das eine präventive<br />

Fahrweise erlernt, mit der schon im Ansatz<br />

verhindert wird, dass den Passagieren unwohl<br />

wird.<br />

ZF<br />

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