IAA Spot 2019

Getriebespezialist ZF rüstet sich für diese
zunehmende Vielfalt der Antriebe mit
einer neuen Getriebegeneration auf Basis
eines flexiblen Baukastensystems. Anders
als bisherige Hybridgetriebe, bei denen es
sich in der Regel um umgebaute Wandlergetriebe
handelt, ist die neue Achtgang-Automatik
von Beginn an auf Hybridisierung
ausgelegt und kann in Mild-,
Voll- und Plug-in-Hybrid-Systemen zum
Einsatz kommen.
trum ab. In Plug-in-Hybridmodellen entwickelt
der in das System integrierte Elektromotor
bis zu 160 kW/217 PS Leistung und
450 Nm Drehmoment und kann damit als
starke und zeitweise alleinige Antriebsquelle
fungieren. Zugleich bietet das Getriebe
die nötige Flexibilität, um sich bei
Mildhybrid-Systemen an unterschiedlichen
Einbauorten integrieren zu lassen. Mit bis
zu 25 kW/34 PS Leistung kann der Elektromotor
hier den Verbrenner signifikant
DIE LEISTUNGSELEKTRONIK, DIE SONST UNGEFÄHR
DEN PLATZ EINES SCHUHKARTONS EINNIMMT, IST
KOMPLETT IN DAS GETRIEBEGEHÄUSE INTEGRIERT
Einer der Vorteile der neuen Achtgang-
Automatik ist ihre kompakte Bauform. Die
Leistungselektronik, die sonst ungefähr
den Platz eines Schuhkartons einnimmt,
ist komplett in das Getriebegehäuse integriert;
der Platz dafür wurde durch die Verkleinerung
der hydraulischen Steuerung
geschaffen. Dies vereinfacht die Montage
des Systems und reduziert den Bedarf an
Hochvoltleitungen im Fahrzeug.
Auch im Hinblick auf die elektrische Leistung
deckt die Einheit ein enormes Spek-
unterstützen und entsprechend zu Verbrauchseinsparungen
beitragen.
Das neue Achtgang-Automatikgetriebe
ist für den Längseinbau von Motor und
Getriebe ausgelegt und richtet sich daher
in erster Linie an Fahrzeuge im Premiumsegment.
Die Produktion soll im Jahr 2022 zunächst
in Saarbrücken starten, auch eine Markteinführung
in China und den USA ist geplant.
GETRIEBE FÜR E-AUTOS
ZF zündet
die zweite Stufe
Zu den Vorzügen von Elektroautos zählt
man gemeinhin, dass die Kraftübertragung
über ein einfaches Eingang-Getriebe
erfolgen kann. ZF zeigt jetzt aber, dass ein
zweiter Gang durchaus von Vorteil ist –
vor allem für die Reichweite, die dadurch
um bis zu fünf Prozent steigt.
Elektromotoren können in der Regel den
gesamten Drehzahlbereich ohne Gangwechsel
abdecken und kommen daher
mit einem Eingang-Getriebe aus. Das neue
Antriebskonzept von ZF hingegen arbeitet
mit einem zweiten Gang, der bei 70 km/h
eingelegt wird und einen effizienteren
Betrieb des Elektromotors erlaubt. Dadurch
steigt der Wirkungsgrad des Antriebs –
und als Ergebnis die Reichweite pro
Akkuladung um bis zu fünf Prozent.
Eingesetzt werden kann der modular
aufgebaute Zweigang-Antrieb aufgrund
seiner kompakten Auslegung vor allem
in Modellen aus der Kompaktklasse;
profitieren können aber auch sportlichere
und schwerere Fahrzeuge – etwa solche,
die häufiger einen Anhänger ziehen. Denn
der bisher geltende Zielkonflikt zwischen
einem hohen Anfahrdrehmoment und einer
höheren Endgeschwindigkeit wird damit
aufgelöst. Zudem bietet das Getriebe den
Autoherstellern die Möglichkeit, anstelle
einer Erhöhung der Reichweite bei gleichbleibender
Batteriegröße einen kleineren
Akku einzubauen, um damit das Fahrzeuggewicht
und Kosten zu senken.
• acht Gänge für alle Hybrid-Systeme
• Baukastensystem erhöht Flexibilität
• Marktstart 2022
ZF
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