PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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Rühs wurde zuerst an ihnen irre; mit ihm, seit dem Jahre
1805 begann die Periode der Zweifel. Er versprach eine unpartheiische
Zusammenstellung der Grunde dafür und dawider;
doch blieb die Zusage unerfüllt. Erst cilf Jahre spater äußerte
er nur gelegentlich ^): die Prilwwer Idole sind offenbar
nur Modelle, auch lassen die höchst verdächtige Eutdeckungsgeschichle
und mehrere innere Umstände große Zweifel an ihrer
Aechtheit übrig. Aehnliche zweifelnde Stimmen wurden
um dieselbe Zeit hie und da laut, keine erklärte sich entschieden
für die Unächtheit. Auch ließen noch sechs bis acht Jahre
später Mone ^), Ingemann ^) und Kanngießer ^) sich dadurch
nicht abhalten, sie als vollgültige Zeugen für die Religion
der Wendischen Völker zu behandeln.
Da übernahm Levezow die letzte Entwickelung. Er unterwarf
die räthselhaften Alterthümer i. I. 4825 an Ort und
Stelle einer genauen Prüfung, aber erst nach neun Jahren
legte er der Berliner Akademie der Wissenschaften in zwei Vorlesungen
über die Aechtheit der sogenannten Obotritischen Run5ndenkniäler
zu Neustrelitz die ersten Ergebnisse seines Nachforschens
vor. Das Werk ausführlich, wie er es angelegt,
zu Dollenden, hinderte ihn der Tod ^), doch ist es in "der
That als vollendet anzusehen.
Levezows Verdienst besteht in einer zwiefachen Untcrsu-
l) Rühs Handbuch der Geschichte ^es Mittelalters. Berlin Ì816.
S. 794.
') Mone GìMchtc des Heidenthums im nördlichen Europa. Theil 1.
S. 172 :c.
') Ingemann Grundtra? til 5n Nord-^lavifk 0g ^5endisk G'udelare.
Kjöbenhavn 1824. Uebersetzt in den Neuen Pommerschm Provinzialblä'ttcrn
B. 4. ^
*) Kanngießer Bekehrungögeschichte ^cr Pommern. Grcifswald Ì824.
S. 182 :t.
^) Levezowö'^handschriftlicher Nachlaß ist, wie ich Mö dem zweiten Jahresberichte
des Vereins für MeNenburgische Geschichte und Altcrthumskundl
(S. 158) ersehe, in den Besitz der letzterwähnten Gesellschaft übergegangen.