PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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als vielmehr die Sorge, den steuerpflichtigen Acker nicht schmä-
lern zu lassen, damit es an den nöthigen Landes-Einkünften
ihnen nicht fehle. Die Verpflichtung des Eigenthümers be-
schränkte sich nämlich in dieser Hinsicht nur darauf, den ge-
kündigten Besitzer entweder durch einen andern Vauerhof zu
entschädigen, im Fall der eingezogene Hof wirtschaftlich an-
ders benutzt worden, zu dem Hauptgute oder einem Vorwerke
gelegt war, — oder ihn durch einen andern zu ersetzen, damit
die Zahl der Höfe aus oben angeführtem Grunde erhalten
wurde.
Dafür, daß in solchen Fällen die Bauern der fürstlichen
Aemter nicht anders behandelt wurden, als die auf den Gütern
der Lehnsleute ansässigen, hier nur ein Beispiel. Der Herzog
Philipp Julius fand es rathsam, auf einem seiner Aemter eine
Schäferei anzulegen. Um dies zu bewirken, wurde ein Vauer-
hof, dessen Lage sich hierzu füglich mit benutzen ließ, eingezo-
gen; und der Bauer mußte es sich gefallen lassen, seinen Hof
zu räumen und nach einem andern, den man ihm anwies, —
soviel hielt man für billig — zu ziehen.
Daß ein solches Verfahren nur in einer früheren, uns
jetzt völlig fremden Verfassung begründet sein kannte, daß es
uns als ein Unrecht erscheinen muß, darüber bedarf es keiner
Worte; etwas Anderes ist es aber, Verhältnisse historisch
darstellen, als ihre Zulässsgkeit und Angemessenheit, gegenüber
den gänzlich verschiedenen Zuständen der Gegellwart, abwä-
gen. Allein auch abgesehen von der Gegenwart war es ge-
wiß ein Unrecht, nach solchen Grundsätzen alle Aauerhöfe ;u
behandeln. Und hi rzu Halle die vom Herzoge Philipp II.
i. I. 1616. 16. Mai, erlassene Vauerordnung *) geführt.
Dieses Gesetz bringt alle Besitzer von Bauerhöfcn in eine Klasse
*) Abgedruckt in Dähnert5 Sammlung der Landesurkunden. Bd. HI.
S. 923. :c. Vgl. lit. XI. 12), S. 835. dieser „Bauerordnung".