PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

228
terthümer von derselben Art sind, wie die Pommerschen, und
eine Benutzung derselben für dic ältere Landesgeschichte, wie
hier geschehen ist, fruchtbar und anziehend ist. Nicht, um die
Schrift des Herrn Dr., Lisch überflüssig zu machen, sondern
vielmehr, um auf deren Wichtigkeit hinzuweisen, möge es ver-
gönnt sein, einige Hauptpunkte derselben zu näherer Erwäguug
und fortgesetzter Beobachtung zu empfehlen. Sie gründet sich
auf die genauesten Aufgrabungs-Berichte über die Ludwigsluster
Alterthümer, und geht von dem Gedanken aus, daß die schrift-
lichen GeschichtsqueNen nicht ausreichen, um die Frage über
die ursprünglichen Bewohner unserer Gegenden und über ihre
Kulturverhältnisse befriedigend zu beantworten, und daß dem
Gcschichtsfreunde als letzte Zuflucht die uralten Grabstätten
der Vorfahren — an denen ja auch Pommern reich ist —
noch übrig sind. Mit Recht wird daher die sorgfältigste Acht-
samkeit auf diese empfohlen, und bemerkt, daß nur aus zuver-
läßigen Berichten über umsichtig und vorsichtig geleitete Aus-
grabungen, bei denen die äußere Gestalt und der innere Bau
der Gräber eben so sorgfältig beobachtet wird, als die in ihnen
verborgenen Uebcrreste der Vorzeit, sichere Resultate für die
Geschichte gewonnen werden können. Ganz gewiß muß diese
Rücksicht bei allen Sammlungen von Alterthümern fest im
Auge behalten werden. Geschieht dies nicht, so bleibt auch
die reichhaltigste Sammlung, wenn die einzelnen Gegenstände
nicht etwa zufällig einen künstlerischen Werth haben, ein zweck?
loses Raritäten-Cabinet, an dem nur das Auge des neugieri-
gen Beschauers oder des Sammlers aus Liebhaberei ein vor-
übergehendes Interesse nimmt. Herr Lisch ist durch seine For-
schungen aus beachtenswerten Gründen, hergeleitet aus dem
Bau der Gräber und der in ihnen gefundenen Alterthümer,
zu dem Resultat gekommen, daß er drei wesentlich verschiedene
Arten von Gräbern glaubt unterscheiden zu können: germa-
nische, slavische und Ur- oder Hünengräber.