PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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bisher theils lhm, thells dem Ludwig angehangen: nun mußte
der Besiegte fürchten., daß sich alle dem Sieger zuwendeten^
Dem zu begegnen zog er die Gemeinfrcien (Frilingi) und die
Hörigen (Lazzi) an sich, deren eine unendliche Menge im Lande
war, indem er ihnen versprach, wenn sie sich zu ihm hielten,
wollte er ihnen dasselbe Recht wieder einräumen, das ihre
Vorfahren gehabt, da sie noch Götzendiener waren. Sogleich
rotteten sich die Aufgerufenen zusammen, nannten sich Stellinger
und vertrieben beinah ihre Herren aus dem Lande. Jeder
lebte in alter Weise, nach welchem Gesetz er wollte.
Zu gleicher Zeit mehrte Lothar die Macht des verderblichen
Heriold, dem ei' die Insel Walcheren und andere benachbarte
Orte als Venesicien übertrug: aller frühere Undank des
Dänischen Flüchtlings gegen seinen kaiserlichen Beschützer wurde
ihm nun von dessen Sohne als Verdienst angerechnet.
Damit war nicht minder den Nordmannischen Vikingern
Raum gegeben, die seit Kaiser Ludwigs letzter Untersuchung
der Vertheidigungsanstalten in Friesland schon zweimal wieder
an jener Küste erschienen waren ^), das erste mal ohne Erfolg,
denn ein Sturm vernichtete die meisten ihrer Schiffe,
das zweite mal zu großem Verderb des Landes.
. Auch die Empörung der Wenden war noch nicht gestillt.
König Ludwig besorgte daher, sie, die Nordmannen und die
Stellinger mögten sich einigen, das Rkich angreifen und die
christliche Religion in Sachsen und Friesland völlig vertilgen.
Dies zu hindern eilte er nach Köln in die Nähe der bedrohten
Länder und bewirkte theils durch Schrecken, theils durch Gnade,
daß ein Thcil der Sachsen^ sich ihm wieder unterwarf ").
Völlig unterdrückt war der Aufstand noch nicht.
Bald fanden sich, wie man erwartet hatte, auch die Nord--
In den Jahren 838. und 839.
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