PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

Ostsee bekannt gemacht. Ein Meerbusen, berichtet cr ^), streckt
sich vom westlichen Ocean gegen Osten zu in unbekannter
Lange, nirgend breiter als hundert tausend Schritte, an vielen
Stellen schmaler: Ostarsalt ^) nmnen ihu die Dänen. Sie
und die Schweden haben die Rordseite und alle Inseln jenes
Meerbusens inne, an der Südseite wohnen neben unterschiedli-
chen andern Nationen die Nisten und die Slaven. Die letztem
wurden von Einhards Zeitgenossen auch Wenden genannt ^).
Ihr Land reichte westlich bis an die Saale und Elbe *) ; als
Grenze gegen Nordwest ergiebt sich durch einen Schluß von
späterer auf frühere Zeit ^) der Lauf der Ville und der aus
dem See Colse (dem Ploner See) heraustretenden Sventine
bis zu ihrem Ausfiilß ins Meer; nach Morgen hin fand Wulf-
stan auf der Fahrt von Haedum gen Truso Wendisches Land
zu seiner Rechten bis an die Mündung der Weichsel ^).
Ueber die Natur des also umzogenen Raumes verlautete
nicht viel. Nur ein Fluß Pana, in dem man leicht die Peene
erkennt, wird darin erwähnt, und auch er nur einmal ^).
Mehr berichten die Zeugen von den Völkern, die das Land
bewohnten, und mit denen die Frankenkönige wiederholte
1) Link, vita Karoli m. 12. Linli. nnn. 8N8.
2) 8 alt heißt im Altnordischen und noch jcht im Isländischen Meer.
') Die Beweisstellen finden sich gesammelt im Index zum crstm Bande
der Monumenta von Pertz 8. v. ^Vinelli. .
*) Link. »nn. 782. 780. knet^ 8»xo I. »nn. 780. v. 12—15.
') Ganz Nordalbingien machte den Hamburger Kirchcnsprcngel aus. V!ta
8. ^n^c. 12. Dessen Grenze gegen die Blsthümer Raheburg und Lübeck, die
später innerhalb des Hamburger Missionssprcngcls unter den Slaven gegründet
wurden, muß also mit der Grenze Nordalbingicns gegen das Wcndenland zusammen
fallen. Die Grenze, welche Adam von Bremen angiebt (^önn,.
Nl-.ni.b2.), ist die von Karl dem Großen Und den übrigen Kaisern vorgeschriebene,
also nicht mehr die ursprüngliche. Wedekind (Noten zu einigen
Geschichtschr. I. S. 1. tt.) sieht in ihr die Glcnzscheide einer Sachsenmark
für deren Vorhandensein als Landschaft ich in der Karolingerzcit keine befriedigenden
Zeugnisse finde.
6) Dahlmanns Forschungen B. 1. S. ^28.
') ^uu. I.Hure»k»lu. Okrsuii. 789.