PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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mit dem Meer an ihrem Fuße auf der Ost-, Süd- und Nordseite
den Ort von Natur fest machten. Gegen Abend war
ein Wall aufgeworfen, fünfzig Ellen hoch, die untere Hälfte
aus Erde, die obere aus Holzwerk und dazwischen gelegten
Erdschollen. Darin das Thor und über ihm ein hölzerner
Thurm, auf welchem heilige Feldzeichen standen, eins vor allen
ausgezeichnet durch Größe und Farbe, von den Ranen
beinahe gleich den Göttern verehrt 22), so daß, wo diese Fahne
voran getragen wurde, selbst im eigenen Lande jede Zerstörung
erlaubt war. An der mitternächtlichen Seite führte ?in befestigter
Weg zu einer in der Nähe entspringenden Quelle, aus
der sich die Besatzung mit Wasser versah. Nenn außer der
hatte Arkona keine Bewohner, und selbst die verließ zu Zeiten
die Feste "). Durch Riegel verschloffen, durch die Gegenwart
des Gottes gesichert, schien sie menschlichen Schutzes
nicht bedürftig --).
Auf einem ebenen Platze mitten im Ort stand aus Holz
gebaut der Tempel des Kriegsgottcs Svantovit oder Svato-
") Die Fahne wird in den gewöhnlichen Ausgaben des Sarò Stanitia
genannt; aber,die Richtigkeit der Lesart ist schon von Sttphanius bezweifelt.
^) Hasselbach (Ueber SeUs Geschichte des Herzogtums Pommern.
Stralsund, 1821. S. 77.) unterscheidet eine von der Aste gesonderte Stadt
Arkona. Ich kann mit dieser Ansicht meines Freundes nicht einverstanden sein.
In der Stelle des Saio, aus welcher sie abgeleitet wird, bedeutet, meines
Ermessens, urli3, wie vorher S. 498 der Ausgabe von Klotz, nichts als die
Feste, darin der Tempel stand. Beim Wall, an der Abcndseite, stürmten die
Dänen, denn nur hier konnte der Ort angegriffen werden. Der ruhigste, vom
Kampf entlegenste Theil der Stadt oder Feste (nrdi3) war also die Dstseite
derselben, nicht ein außer ihr befindlicher Raum. Die steile Wand dcs Vorgebirges,
deren Sarò hier ei wähnt, mogtc einem Kriegshaufen unzugänglich sein,
aber darum noch nicht einem einzelnen Manne. Auf der Noroseite wird der
Abfall eben so beschrieben, und doch war hier ein Weg, auf dem man zu der
Quelle gelangte.
eüit. X1ot2. p. 443.