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PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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150<br />

gener Unterhandlungen mit den Godfriedsöhnen. Denn sobald<br />

er, auf kaiserlichen Vefehl, durch das Land <strong>der</strong> Abodriten zu<br />

seinen Schissen zurückgeführt, mit diesen nach Dänemark gekommen<br />

war, brach hier offne Fehde aus. Zwei <strong>der</strong> Godfriedsöhne<br />

wurden aus dem Lande verjagt, die beiden an<strong>der</strong>n<br />

vereinigten sich mit Heriold um gemeinschaftlich die Königsgewalt<br />

zu behaupten. Am kaiserlichen Hofe traute man dieser<br />

Verbindung nicht und suchte Arglist dahinter. Als daher Ceadrag<br />

sich mit den Dänischen Königen verbündete, wurde ihm<br />

dies, vielleicht auch an<strong>der</strong>es, als Treubruch ausgelegt. Man<br />

entließ also seinen Nebenbuhler Sclaomir. Doch erkrankte<br />

dieser auf dem Heimwege in Sachsen und starb (821).<br />

Ceadrag blieb somit Fürst; die Abodriten scheinen sogar<br />

mit o<strong>der</strong> ohne sein Zuthun die Gränze <strong>der</strong> Sachsen beunruhigt<br />

zu haben. Denn diese gingen auf Vefehl des Kaisers über die<br />

Elbe, vertrieben die Wenden, muthmaßlich Ceadrags Volk,<br />

von einem Ort Delbende, bauten da zum Schutz gegen <strong>der</strong>en<br />

Streifzüge ein Kastell ^) und legten Sächsische Besatzung hinein.<br />

Vielleicht um dieselbe Zeit kündigte auch <strong>der</strong> Wilzenkönig<br />

Liubi 2) den Abodriten Fehde an und bekriegte sie von Osten<br />

her *). Aber nicht mir Glück. Er fiel im Treffen, und unter<br />

den Wilzen erhob sich Zwietracht. Liubi halte das Königthum<br />

getheilt mit seinen Vrü<strong>der</strong>n besessen, doch war ihm als<br />

2) Auf <strong>der</strong> mehrerwähnten v. Raumerschen Karte ist dies Kastell an<br />

die Westseite eines Flusses geseht, <strong>der</strong> in gleicher Weise auf den folgenden Karten<br />

wie<strong>der</strong>kehrt, aber in <strong>der</strong> Wirklichkeit so nie vorhanden war. Er führt den<br />

aus Adam v. Br. entlehnten Namen Delvunda und verbindet die Elbe mit <strong>der</strong><br />

Trave. Ohne Zweifel ist die Stekenih gemeint, aber die Flüsse Delvcnau und<br />

Stekenih nebst dem sie verbindenden Kanal sind in einan<strong>der</strong> gezogen und daraus<br />

<strong>der</strong> hydrographische Fehler entstanden. Vgl. Wed e kind Noten I. S. b.<br />

') v. Naumer Ke^est. I. nr. 65. meint, <strong>der</strong> bei Thegan 27. erwähnte<br />

Liduit könne vielleicht Liubi sein. Das ist ein Irrthum, wie sich aus <strong>der</strong> Bergleichung<br />

mit Ninti. ann. 620. ergiebt. Liduit ist I^iuäenit, äui<br />

niae inferiori«. Link. ann. 818.<br />

*) Vita Nuäov. 36.

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