PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

15
der Geograph von Ravenna vollkommen: übereinstimmend.
Sonach wird die Geschichte berechtigt sein, jene Kenntniß als
beglaubigte Thatsache aufzunehmen. ./ , .
Die Untersuchung hat bis hicher nur abzuwehren gehabt
um ein Endresultat zu gewinnen, das ^ch in wenige Zeilen
zusammen fassen laßt. ^ . - '
- Im zweiten Jahrhundert christlichervZeitrechnung wohn-
ten nach dem Zeugnisse..des Plinius, Tacitus und sProlemäus
an der südlichen /Küste der Ostsee von -der Weichsel an west-
wärts nur Germanische Völker, gegen das Ende des sechs-
ten schon Wenden,)-diese ein friedliches Geschlecht, das nicht
ganz ungebildet'mag gewesen sem; es hatte doch Spielleute
unter sich, wenn auch nicht zu bestimmen ist, wie weit deren
Kunst reichte, ,
'Wann und von wo die neuen Bewohner gekommen, be-
richtet kein gleichzeitiger. Zeuge. Nestor leitet sie von den La-
chen an der Weichsel'ab, diese wiederum 'aus der Gegend an
der Donau; Gewalllhäligkeil der Wlachen soll ^die'letztem zur
Auswanderung genöthigt haben. Aber Nestors Erzählung ist
nicht aus frühern Byzantiner Geschichtschreibern, nicht auö
Russischer Sage geschöpft, sondern gelehrte Hypothese. Daran
ist glaublich genug, daß die Baltische Küste ihre Wenden von
der Weichsel her empsing, wo sie bereits zur Zeit des Ptole-
mäus angesiedelt waren "). Auch das ist nicht unwahrschein-
lich, daß den Anstoß zu diesem Voi-rücken eine Einwanderung
anderer Elaven aus dem Donauthale gab, welche auswichen
vor dem dortigen Völkergedränge. Aber welche der eindrin-
genden Nationen von den Hunnen bis auf die Ungern die
treibende gewesen, ist nicht anzugeben. Nestor selbst hat keine
r toi ein. III. 5.