PMsche Studien. - Digitalisierte Bestände der UB Greifswald

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So lange Ludwig der Deutsche'König war, wird nun
keiner Störung des Friedens im Wendenlande mehr gedacht:
Auch die Brüder Sigfrid und Halbdeni, welche, damals gemeinschaftlich
oder getheilt-das KönigrUch^der Dänen inne
hatten, schickten einer nach dem andern Gesandte an den König
von Ostfranken und begehrten dauernden Frieden und einen
Handelsvertrag. Als Ehrengabe wurde dabei ei^ Schwert
mit goldenem Heft überreicht und Ludwig zugleich dringend
ersucht, er moge die Dänenkönige als.seine Söhne betrachten,
sie wollten ihn lebenslänglich als Vater ehren. Auch schwuren
die Abgeordneten nach dem Brauch des-Volkes auf ihre
Waffen, daß fortan niemand aus dem Reiche ihrer Herren
das Reich des Königs beunruhigen oder jemand darin verletzen
solle. König Ludwig nahm das' alles gern an und versprach
zu thun, was Wn ih'm gesucht wurde (873).
Als er aberstarb und sein Reich unter seine Söhne Karl,
Karlmann und Ludwig den Jüngeren gelheilt wurde, weigerten
sich. die. Linonen, Soraben und ihre Nachbarn des üblichen
Tributes. , Doch stillte sie König Ludwig, dem Sachsen zugefallen
war, ohne Krjeg, empfing Geiseln und Geschenke von
ihnen und brachte sie in das frühere Dienstverhältniß zurück
(877). T>ie Weigerung wiederholte sich, al^ Aqrl, der letzte
der drei Brüder, starb, und Arnulf König,im Ostfrankenreich
wurde. Diesmal kam es sogar zum Kriege.. Der Kpnig
selbst zog mit einem Heere, ins Land der Modulen. Der Erfolg
war ungünstig. Arnulf entließ darauf sein Heer und
eilte nach Frankfurt am Main, von wo er gekommen war
(889). Allein im sechsten Jahre darnach schickten die Abodriten
dennoch Gesandte, welche Geschenke darbrachten und um
Frieden baten. Und König Arnulf bewilligte ihr Gesuch (895).
Nicht mehr als das berichten gleichzeitige Zeugen über
das Verhältniß des Wendenlandcs zum Ostfrankenreich, so lange
dieses nach dem Tode Ludwigs des Deutschen von dessen Ge-