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Homályzónák Zones d' Ombre - MEK - Országos Széchényi Könyvtár

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Vernichtung des „Rückgrates“ der Nation zielende Politik verstanden und stossen aufgrossen – meistens passiven – Widerstand in der ungarischen Gesellschaft.Der Ausgleich von 1867 hat eine wirkliche KonsoIidationsperiode eingeführt, zu einemfür alle Schichten der Gesellschaft Profit bringenden wirtschaftIichen Aufschwunggeleitet – doch war der ungarische nationale Liberalismus an der Jahrhundertwendestatt eines Triebkraftes Richtung soziale, wirtschaftliche Modernisation allmählich zu einemversteinerten, die alten Strukturen starrköpfig verteidigenden politischen Ideologiegeworden. 5Die kleine Gruppe ungarischer Intellektuelle die die Aufmerksamkeit der politischenÖffentlifchkeit auf die strukturellen Probleme der ungarischen Gesellschaft der Jahrhundertwende(Agrarfrage, soziale Frage, die Bestrebungen der fast die Halfte der Bevölkerungausmachenden nationalen Minderheiten) lenken wollte) musste dem Anschein nachgegen die ungarischen nationalen Interessen auftreten. Viele „fortschrittliche“ (sozialistischeund bürgerliche radikale) Politiker und Ideologen sind davon ausgegangen dass dienationale Unabhängigkeit fast automatisch eine Folge der sozialen Reformen sein wird,deshalb haben sie der Frage der Staatsform relativ wenig Aufmerksamkeit gewidmet. Esgab nur eine einzige kurzlebende politische Gruppierung am Anfang der 1910er Jahre diedie unabhangige ungarische Republik als Hauptzweck ihres politischen Programs dargestellthaben: eine Splittergruppe der „Unabhängigskeitspartei“ die die gegenüber dermehr antiIiberalen Politik der regierenden Nationalen Arbeitspartei die Tradition des ungarischenRepublikanismus (Jakobiner, Kossuth) vertraten. Der Leiter der in September1912 eine Republikanische Partei gründenden Gruppe, György Nagy schrieb in August1912: „Die Frage der republikanischen Staatsform ist in Ungarn nicht nur eine Frage desöffentlichen Rechtes, sondern auch ein Sammelbegriff der neuen sozialen, wirtschaftlichen,sozialpolitischen Einrichtung“. 6 Das Program beinhaltete das allgemeine, geheimeWahlrecht, das progressive Steuersystem, die Aufteilung der grossen Latifundien undgab eine klare Abgrenzung gegenüber anderen progressiven Richtungen: „Unsere Parteiunterscheidet sich von der Unabhängigskeit- und 48-er Partei in einem grösseren Ausmassan Radikalismus. Der Unterschied gegenüber der sozialdemokratischen Partei istdass wir mehr nationalistisch eingestellt sind.” 7 Spät in 1912, früh 1913 ist es gelungenGrundorganisationen der Partei mit lokalen Anwälten, staatIichen und stadtischen Beamten,protestantischen Pastoren, Handwerkern, Kaufleuten in etwa zwei Dutzend kleinerenund grösseren Stadten zu gründen. Trotz des radikalen langfristigen politischen Programshat die Partei alle Formen der Gewalt eindeutig zurückgewiesen – sie wollten ihreZiele mit parlamentarischen, friedlichen Mitteln, Methoden erreichen. Obwohl die Versammlungenund die Veröffentlichungen der Partei insgesamt nicht mehr als höchstens5S. das Buch von Péter Hanák: Ungarn in der Habsburger Monarchie. Wien, 1984.6Zitiert von Ferenc Pölöskei, op. cit., p. 85.7Zitiert von Ferenc Pölöskei, op. cit., p. 86.240 At til a Pó k

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