Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.
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küste Schleswig-Holsteins, das Saterfriesische<br />
im Saterland, einer kleinen Sprachinsel<br />
in Niedersachsen, <strong>und</strong> das Romanes, die<br />
Sprache der deutschen Sinti <strong>und</strong> Roma, die in<br />
der Mehrzahl der deutschen B<strong>und</strong>esländer<br />
gebraucht wird. Außerdem gibt es eine anerkannte<br />
Regionalsprache, das Niederdeutsche,<br />
das im Norden der B<strong>und</strong>esrepublik<br />
nördlich der so genannten Benrather Linie<br />
gesprochen wird.<br />
Die sprachliche Situation im Kreis Nordfriesland<br />
ist etwas kompliziert, da hier fünf<br />
Sprachen oder sprachliche Varietäten gesprochen<br />
werden, die jeweils einen unterschiedlichen<br />
Status haben. Diese sind:<br />
Nordfriesisch als Minderheitssprache,<br />
Niederdeutsch als Regionalsprache,<br />
Hochdeutsch als Amtssprache,<br />
Südjütisch als dänischer Dialekt <strong>und</strong><br />
Reichsdänisch als Minderheitssprache.<br />
Ferner sind beim Nordfriesischen neun<br />
Hauptm<strong>und</strong>arten zu unterscheiden, die teilweise<br />
so stark voneinander abweichen, dass<br />
eine Kommunikation nicht immer gewährleistet<br />
ist.<br />
Friesisch an der Christian-<br />
Albrechts-Universität zu Kiel<br />
Obwohl Friesisch bereits im Jahre 1879 an<br />
der Universität Kiel unterrichtet wurde 1,<br />
erfolgte eine Institutionalisierung des Friesischen<br />
hier erst im Jahre 1950 mit der Gründung<br />
der Nordfriesischen Wörterbuchstelle,<br />
deren ursprüngliches Ziel darin bestand, ein<br />
gesamtnordfriesisches Wörterbuch herauszubringen.<br />
Infolge der verstärkten Bemühungen<br />
um die Förderung des Friesischen wurde<br />
Alastair G. H. Walker<br />
(Universität Kiel)<br />
das Konzept in den 70er Jahren abgeändert<br />
<strong>und</strong> Wörterbücher für einzelne M<strong>und</strong>arten<br />
wurden in Angriff genommen. Inzwischen<br />
sind 10 Wörterbücher verschiedener nordfriesischer<br />
M<strong>und</strong>arten erschienen 2. Derzeit<br />
wird an einem Thesaurus des Nordfriesischen<br />
gearbeitet.<br />
1972 wurde das Fach Friesische Philologie in<br />
den Fächerkatalog der Promotions- <strong>und</strong> Magisterprüfungsordnung<br />
der Universität Kiel<br />
aufgenommen <strong>und</strong> 1978 konnte der neu geschaffene<br />
Lehrstuhl für Friesische Philologie<br />
besetzt werden. Im Jahr 2008 können wir<br />
also auf dreißig Jahre friesischer Professur<br />
zurückblicken 3.<br />
Die Nordfriesische Wörterbuchstelle <strong>und</strong> das<br />
Fach Friesische Philologie bilden eine Personalunion.<br />
Heute arbeiten hier zwei Wissenschaftler,<br />
eine halbe Schreibkraft <strong>und</strong> eine<br />
halbe studentische Hilfskraft. Außerdem<br />
sind oft weitere Kolleginnen <strong>und</strong> Kollegen<br />
im Rahmen von Forschungsprojekten tätig.<br />
An den Lehrveranstaltungen des Faches nehmen<br />
pro Semester durchschnittlich etwa 30<br />
Studierende teil.<br />
Welche Aufgaben hat nun die Frisistik in<br />
Kiel? Wie üblich in Hochschuleinrichtungen<br />
werden Aufgaben in der Forschung, Lehre<br />
<strong>und</strong> Verwaltung wahrgenommen. Im Folgenden<br />
werde ich mich aber auf die Lehre<br />
<strong>und</strong> Forschung beschränken.<br />
1 Vgl. Walker, Alastair G. H. (2004). Friesisch im Lehrangebot<br />
der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel vor 1978. In Us Wurk 53,<br />
S. 20–36<br />
2 Vgl. Wilts, Ommo (2001). Nordfriesische Lexikographie<br />
In H. H. Munske et al (Hrsg.), Handbuch des Friesischen/Handbook<br />
of Frisian Studies. Tübingen: Niemeyer, S. 353–366<br />
3 Vgl. Walker, Alastair G. H. <strong>und</strong> Wilts, Ommo (2001). Institutionen<br />
der Frisistik in Deutschland. In H. H. Munske et al (Hrsg.),<br />
Handbuch des Friesischen/Handbook of Frisian Studies. Tübingen:<br />
Niemeyer, S. 54–59<br />
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