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Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

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Seit dem Schuljahr 2002/2003 wird im Zeitraum<br />

von sechs Schuljahren das Konzept<br />

<strong>2plus</strong> von Prof. Dr. Ingrid Gogolin (Universität<br />

Hamburg) <strong>und</strong> Prof. Dr. Hans-Joachim<br />

Roth (Universität Köln) evaluiert. In diesem<br />

Rahmen werden umfangreiche Sprachstandserhebungen<br />

in sorbischer <strong>und</strong> deutscher<br />

Sprache vorgenommen. Durch Erprobung<br />

differenzierter Ansätze zur Zwei- <strong>und</strong> Mehrsprachigkeitsförderung<br />

soll eine konzeptionelle<br />

Antwort gegeben werden auf die Frage,<br />

welche schulischen <strong>und</strong> außerschulischen Anforderungen<br />

erfüllt werden müssen, um die<br />

sorbische Sprache entsprechend dem sächsischen<br />

Verfassungsauftrag bestmöglich zu<br />

fördern <strong>und</strong> zu entwickeln. Dabei ist die<br />

Ermittlung von individuellen sprachlichen<br />

Bildungsvoraussetzungen der Kinder im<br />

authentisch zweisprachigen Gebiet der Lausitz<br />

genauso wichtig wie die Förderung der<br />

sprachlichen Weiterentwicklung durch entsprechende<br />

schulische <strong>und</strong> außerschulische<br />

Rahmenbedingungen. Im Schuljahr 2009/<br />

2010 soll ein schulisches Gesamtkonzept zu<br />

<strong>2plus</strong> mit den schulorganisatorischen, inhaltlichen<br />

<strong>und</strong> personellen Rahmenbedingungen<br />

für die Entwicklung einer aktiven sorbischdeutschen<br />

Zweisprachigkeit in allen Schularten<br />

vorliegen.<br />

Fazit<br />

1. Die Anwendung der Methode der vollständigen<br />

Immersion im frühen Kindesalter<br />

führt zum größten Wissensvorsprung<br />

beim Schuleintritt <strong>und</strong> später schneller<br />

zur Mehrsprachigkeit, wenn die Sprachen<br />

intensiv, kontinuierlich <strong>und</strong> langfristig<br />

vermittelt werden.<br />

2. Die frühkindliche Zweisprachigkeit<br />

fördert die Entwicklung von intellektuellen<br />

Fähigkeiten wie Vergleichen, Abstrahieren,<br />

Analysieren <strong>und</strong> Resümieren.<br />

3. Bilinguale <strong>und</strong> bikulturelle Identitäten<br />

<strong>und</strong> daraus resultierende besondere<br />

Kompetenzen werden in den Bildungsinstitutionen<br />

<strong>und</strong> auf dem Arbeitsmarkt<br />

höher eingeschätzt <strong>und</strong> anerkannt.<br />

4. Die <strong>Witaj</strong>-Bewegung ist erfolgreich,<br />

wenn eine ganzheitliche sorbischsprachige<br />

Bildung von der Familie oder Kinderkrippe<br />

über die Schule <strong>und</strong> Berufsausbildung<br />

bzw. bis zur universitären Ausbildung<br />

gewährleistet wird.<br />

LITERATUR<br />

Budar, Ludmila (2006): Zum sorbischen Schulwesen. – In: Schule<br />

in mehrsprachigen Regionen Europas. School Systems in Multilingual<br />

Regions of Europe, Wiater, Werner & Videsott, Gerda, Hrsg./eds.<br />

(2006), S. 317–336. Frankfurt a. Main/Berlin/Bern/Bruxelles/<br />

New York/Oxford/Wien: Peter Lang, Europäischer Verlag der<br />

Wissenschaften.<br />

Budar, Ludmila (2007): «Verloren <strong>und</strong> wieder gef<strong>und</strong>en»– Die Idee<br />

des <strong>Witaj</strong>-Modellprojekts. In: Kleine Flüsse im großen Strom,<br />

Referate <strong>und</strong> Beiträge, 35. ABDOS-Tagung vom 15. bis 18. Mai 2006<br />

in Bautzen, Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz,<br />

Veröffentlichungen der Osteuropa-Abteilung, Herausgegeben von<br />

Ulrike Meyer-Plieske, Band 35, Berlin 2007. Seiten 92–101.

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