Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

Sorbischen Schulvereins angewandt. Wenn
wir über sorbische und Witaj-Kindertagesstätten
reden, meinen wir die vollständige
Immersion.
Partielle Immersion bedeutet:
Nur die Kinder in der Witaj-Gruppe lernen
sorbisch und die Erzieherin in dieser Gruppe
spricht konsequent sorbisch. Bei Krankheit
und Urlaub der Witaj-Erzieherin spielen die
sorbisch lernenden Kinder und die nur
deutsch sprechenden Kinder meist zusammen
und lernen dann mit der vertretenden
Erzieherin deutsch, da diese in vielen Fällen
die sorbische Sprache nicht beherrscht.
Witaj-Gruppen wurden in unterschiedlichen
deutschen Kindertagesstätten, wo neben der
Witaj-Gruppe mindestens eine deutsche
Gruppe besteht, gegründet. Wenn wir über
Witaj-Gruppen reden, meinen wir die partielle
Immersion.
Zielsetzung des Modellprojekts
Witaj ®
Das Ziel der neuen Konzeption ist und bleibt,
bereits im Vorschulalter die Grundlagen
dafür zu schaffen, dass die Kinder nicht nur
die sorbische Sprache verstehen lernen, sondern
auch sprechen können. Bis zum Eintritt
in die Grundschule lernen sie mit Hilfe der
vollständigen Immersion mit zwei Sprachen
(der sorbischen und deutschen) umzugehen.
Die Nutzung der natürlichen Fähigkeiten des
Menschen, mehr als eine Sprache schon im
frühen Kindesalter zu lernen, ist in Europa
unterdessen Realität. Deshalb haben zweiund
mehrsprachige Kinder im Vergleich zu
Fastnacht
in der Witaj-
Kindertagesstätte
«Villa Kunterbunt»
in Cottbus
einsprachigen Kindern einen enormen Wissensvorsprung
bereits beim Eintritt in die
Schule. Nach Vorgaben des sächsischen
Lehrplans sollen sich alle Kinder nach dem
Abschluss der 4. Klasse in beiden Sprachen
(Sorbisch und Deutsch) verständigen können.
Auf Grundlage der neuen Konzeption
2plus 3 in Sachsen und des bilingualen Unterrichts
in Brandenburg ist es möglich, dieses
Ziel zu erreichen. Wie in Deutsch, so gibt es
auch in Sorbisch Unterschiede zwischen Begabung
und der Fähigkeit einzelner Schüler.
Deshalb ist das Sprachniveau unter den
Schülern wie an jeder deutschen Schule auch
unterschiedlich. Besonders wichtig für die
erfolgreiche zweisprachige Bildung ist aber
der Besuch eines sorbischen oder Witaj-Kindergartens
oder auch einer Witaj-Gruppe.
Wir bedauern sehr, dass die Bildung von
Witaj-Gruppen in anderen Trägerschaften in
Sachsen fast völlig stagniert. Für diese Aufgaben
reichen unsere ehrenamtlichen Kapazitäten
nicht aus. Wir sind in unseren Kindertagesstätten
inzwischen für ca. 500 Kinder
und 59 Angestellte mit einem Gesamtbudget
von ca. 2 Millionen Euro zuständig. Darüber
hinaus führen wir noch vielfältige Sprachprojekte
vor Ort durch. Daher ist es auf
Dauer nicht hinnehmbar, dass wir von der
Stiftung für das sorbische Volk lediglich für
den Trägeranteil unserer Kitas und für eine
halbe Sachbearbeiterstelle mit weniger als
einem Prozent des Gesamthaushaltes der
Stiftung gefördert werden.
3 2plus baut auf den Kenntnissen der Kinder auf, die nach der
Immersionsmethode bereits im Kindergarten Sorbisch gelernt haben.
Es handelt sich hier nicht nur um die Vermittlung der sorbischen
Sprache im Fachunterricht, sondern um eine ganzheitliche Bildung
in Sprache, Kultur und Identität.
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