22.02.2013 Aufrufe

Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Die Lehre<br />

In der Lehre lassen sich die einzelnen Bereiche<br />

etwa wie folgt einteilen:<br />

a) Spracherwerb. Alle Studierenden<br />

sollen eine M<strong>und</strong>art aktiv <strong>und</strong> eine weitere<br />

M<strong>und</strong>art passiv beherrschen.<br />

b)Sprachwissenschaft. Hauptgebiete sind:<br />

– Dialektologie<br />

– Grammatiktheorie<br />

– historische Sprachwissenschaft<br />

– Lexikographie<br />

– Soziolinguistik einschließlich<br />

– Friesisch als europäische<br />

Minderheitssprache<br />

c) Literaturwissenschaft<br />

d) Landesk<strong>und</strong>e<br />

Obwohl wir uns in Kiel naturgemäß in erster<br />

Linie mit dem Nordfriesischen beschäftigen,<br />

unterhalten wir ebenfalls enge Verbindungen<br />

zu der saterfriesischen Sprachgemeinschaft<br />

in Niedersachsen <strong>und</strong> der westfriesischen<br />

Sprachgemeinschaft in den Niederlanden.<br />

Im Zusammenhang mit der Lehre stellt sich<br />

natürlich die Frage nach dem Ziel der Ausbildung.<br />

Weshalb bilden wir Studierende im<br />

Fach Friesische Philologie aus? Hier lässt<br />

sich zunächst die Verfassung der Universität<br />

Kiel zitieren, wo es heißt:<br />

«Die Universität bereitet ihre Studierenden<br />

durch Vermittlung wissenschaftlicher<br />

Erkenntnisse <strong>und</strong> Methoden auf<br />

berufliche Tätigkeiten vor, bildet sie zu<br />

selbständiger wissenschaftlicher Arbeit<br />

aus <strong>und</strong> befähigt sie zu verantwortlichem<br />

Handeln für Staat <strong>und</strong> Gesellschaft.<br />

Sie fördert den wissenschaftli-<br />

chen Nachwuchs, dient der Weiterbildung<br />

<strong>und</strong> wirkt darauf hin, die Ergebnisse<br />

<strong>und</strong> den gesellschaftlichen Nutzen der<br />

Wissenschaft in die Öffentlichkeit zu<br />

vermitteln.« 4<br />

Hier werden verschiedene Gedanken deutlich.<br />

Zum einen werden Studierende auf eine<br />

berufliche Tätigkeit vorbereitet, zum anderen<br />

werden sie zu verantwortlichem Handeln<br />

für Staat <strong>und</strong> Gesellschaft befähigt. Dies<br />

ließe sich vielleicht so interpretieren, dass sie<br />

u. a. lernen, wie man eine Sprachminderheit<br />

zum allgemeinen Wohl der Gesellschaft<br />

unterstützt <strong>und</strong> fördert. Der Gedanke, dass<br />

die Ergebnisse <strong>und</strong> der gesellschaftliche Nutzen<br />

der Wissenschaft in die Öffentlichkeit<br />

vermittelt werden sollen, kann ebenfalls u.a.<br />

so interpretiert werden, dass die Studierenden<br />

über den aktuellen Wissensstand in der<br />

rapide expandierenden Minderheitenforschung<br />

unterrichtet werden, um diese Kenntnisse<br />

bei einer eventuellen beruflichen Tätigkeit<br />

in Zusammenhang mit einer sprachlichen<br />

Minderheit einsetzen zu können. Inwiefern<br />

allerdings sich Sprachminderheiten mit<br />

wissenschaftlichen Erkenntnissen anfre<strong>und</strong>en<br />

wollen, lasse ich hier offen.<br />

Im Falle eines Faches wie der Friesischen<br />

Philologie kann jedoch ein weiterer Gedanke<br />

hinzukommen, nämlich dass Studierende zu<br />

selbstbewussten <strong>und</strong> aufgeklärten Mitgliedern<br />

oder Fre<strong>und</strong>en der betreffenden Sprachgemeinschaft<br />

ausgebildet werden. Welche<br />

Priorität ein solcher Gedanke bei einem Universitätsinstitut<br />

haben wird, dürfte allerdings<br />

vom Selbstverständnis des betreffenden<br />

4 Vgl. http//www.uni-kiel.de/ueberblick/verfassung.shtml

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!