Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

Je früher, desto besser.
Die Förderung
der Zweisprachigkeit
während der
Schwangerschaft und
nach der Geburt.
Einleitung
Mit diesem Beitrag sollen kurz die Anstrengungen
umrissen werden, die derzeit in Wales
unternommen werden zur Förderung der
Anwendung des Walisischen innerhalb der
Familien und der zweisprachigen Erziehung
der Kinder. Dabei beschränkt sich der Beitrag
auf die Arbeit von Twf, einem landesweiten
Projekt, das von dem Welsh Language
Board 1 organisiert und von Iaith Cyf, dem
Walisischen Zentrum für Sprachplanung,
umgesetzt wird.
Hintergrund
Die walisische Sprache genießt zu Beginn
des 21. Jahrhunderts mehr Anerkennung als
noch vor 50Jahren für möglich gehalten wurde.
Der letzten, zehnjährlichen Volkszählung
von 2001 zufolge stieg die Zahl der Walisischsprecher
im Alter von über drei Jahren
seit 1991 um 74 000 auf nunmehr 582 000
Sprecher an. Das entspricht 20,8 Prozent der
walisischen Bevölkerung 2. Ungefähr 57 Prozent
(315 000) der Walisischsprecher beherrschen
die Sprache den Angaben zufolge
fließend 3. Die Tabelle 1 gibt einen Überblick
TABELLE 1:
Prozent pro Altersgruppe, die Walisisch sprechen können 4
Altersgruppe
3–4
5–14
15–24
25–34
35–44
45–54
55–64
65–74
75 und älter
1991
16,2
26,0
17,8
14,1
14,9
16.5
18,4
20,8
25,1
2001
18,8
40,6
24,4
15,9
14,4
14,9
16,4
18,1
21,1
Kathryn Jones
(IAITH:
Walisisches Zentrum
für Sprachplanung)
über die Veränderungen im Zeitraum 1991
bis 2001 mit Angaben zum durchschnittlichen
Prozentsatz an Walisischsprechern, gestaffelt
nach Altersgruppen. Diese Prozentsätze
variieren merklich je nach walisischer
Region.
Tabelle 1 zeigt, dass zwar der Anteil der
Walisischsprecher im Alter von 35 Jahren
und älter weiterhin fällt, aber den Angaben
zufolge mehr Mitglieder der jüngeren Generation
(3–35 Jahre) die Sprache sprechen
können. Der höchste Anstieg ist bei den 5bis
14-Jährigen zu verzeichen. Dies zeigt die
wichtige Rolle der Bildung und Erziehung
mit walisischen Lehrmitteln, um die Anzahl
der Walisischsprecher zu erhöhen. Fishmans
einflussreiche Arbeit zur Wiederbelebung
von Sprachen (1991) 5 macht jedoch deutlich,
dass die Förderung einer Minderheitensprache
allein innerhalb der Institutionen von
Bildung, Gesetzgebung, Wirtschaft und
eigenen Medien die Sprechertendenz nicht
umkehren kann. Nötig ist zusätzlich eine
Sicherung der Mechanismen der intergenerationellen
Weitergabe der Sprache durch die
«normale, tägliche, wiederholte und intensive
Sozialisierung und Identitätsbildung zu
Hause, in der Familie und im Lebensumfeld»
1 Eine walisische Organisationöffentlichen Rechts zur Förderung der
walisischen Sprache, Anm. d. Übersetzers
2 Welsh Language Board (2007) The Vitality of Welsh: A Statistical
Balance Sheet. www.bwrdd-yr-iaith-org.uk
3 Welsh Language Board (2004) Welch Language Use Survey.
4 Leicht geänderter Auszug aus Welsh Language Board (2007)
The Vitality of Welsh: A Statistical Balance Sheet. www.bwrdd-yriaith-org.uk
4 Fishman, J. (1991) Reversing Language Shift: Theoretical and
Empirical Foundations of Assistance to ThreatenedLanguages.
Clevedon, Avon: Multilingual Matters
5 Fishman, J. (1991) Reversing Language Shift: Theoretical
and Empirical Foundations of Assistance to ThreatenedLanguages.
Clevedon, Avon: Multilingual Matters
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