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Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

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Förderung durch das<br />

SächsischeStaatsministerium<br />

für Soziales<br />

Seit Januar 2007 gilt eine neue Verordnung<br />

zum Sächsischen Kita-Gesetz 11, auf deren<br />

Gr<strong>und</strong>lage Gruppen mit sorbischen <strong>und</strong> Sorbisch<br />

lernenden Kindern sowie spezielle<br />

Weiterbildungen der Erzieherinnen finanziell<br />

unterstützt werden. Schon bei der Novellierung<br />

des Kita-Gesetzes haben wir als Verein<br />

unsere Änderungsvorschläge unterbreitet.<br />

Leider wurden diese kaum berücksichtigt.<br />

Wir bemühten uns hauptsächlich um<br />

eine exakte Definition der Qualität des zu<br />

erreichenden Sprachniveaus, bislang jedoch<br />

erfolglos. In der nun geltenden Fassung der<br />

Verordnung wird lediglich eine «umfassende<br />

Zweisprachigkeit» gefordert. Niemand kann<br />

dies definieren <strong>und</strong> dadurch auch nicht überprüfen.<br />

Dieses Jahr im Februar wurden nun erstmalig<br />

alle Kinder der Kindertagesstätten <strong>und</strong> Gruppen,<br />

die eine Förderung erhalten, vom Sächsischen<br />

Staatsministerium für Soziales erfasst.<br />

Im Vorfeld wurde in den betreffenden<br />

Kindergärten <strong>und</strong> Schulhorten nach der Anzahl<br />

der Gruppen <strong>und</strong> Kinder mit muttersprachlichen<br />

Kenntnissen <strong>und</strong> nach der Anzahl<br />

der Kinder, die eine intensive Sprachförderung<br />

erfahren, gefragt. Mit solchen Fragen<br />

kann man keine Qualität der Sprachvermittlung<br />

feststellen. Deshalb brauchen<br />

wir uns nicht zu w<strong>und</strong>ern, dass nach solch<br />

einer Statistik, die sich «Statistik über die<br />

11 Die Förderung geschieht auf der Gr<strong>und</strong>lage<br />

des § 5 SächsSorbKitaVO<br />

Förderung der sorbischen Sprache <strong>und</strong><br />

Kultur in Kindertageseinrichtungen gemäß<br />

SächsSorbKitaVO» nennt, plötzlich 1177<br />

Kinder erfasst wurden, die für das Lernen der<br />

sorbischen Sprache gefördert werden. Einerseits<br />

ist diese großzügige staatliche Förderung<br />

lobenswert, andererseits aber wird eine<br />

formelle Förderung begünstigt, in der die<br />

Qualität auf der Strecke zu bleiben droht. In<br />

der aktuellsten Statistik, in welcher die<br />

<strong>Witaj</strong>-Gruppen erfasst sind, finden wir plötzlich<br />

wesentlich mehr Kinder als voriges Jahr,<br />

obwohl uns bekannt ist, dass in vielen Fällen<br />

weder die vollständige noch die partielle<br />

Immersion bei der Sprachvermittlung angewandt<br />

wird. Eine diesbezügliche Zahlenhascherei<br />

untergräbt unsere Bemühungen<br />

um eine aktive Anwendung der sorbischen<br />

Sprache bereits vor dem Schuleintritt. Deshalb<br />

plädieren wir für eine differenzierte Förderung<br />

<strong>und</strong> Abrechnung sowie für eine entsprechende<br />

Evaluation.<br />

Wir freuen uns, dass im Entstehungsprozess<br />

des Regierungskonzepts zum sorbischen<br />

Schulwesen in Sachsen, das dem Parlament<br />

demnächst zur Beschlussfassung vorgelegt<br />

werden soll, unsere Vorschläge zur diesbezüglichen<br />

Differenzierung beachtet werden.<br />

Dort soll der sprachliche Hintergr<strong>und</strong> der<br />

Schulanfänger entsprechend gegliedert werden:<br />

Kinder aus sorbischen Gruppen, Kinder,<br />

die nach der Methode der vollständigen oder<br />

partiellen Immersion Sorbisch lernen <strong>und</strong><br />

Kinder, die ohne sorbische Vorkenntnisse<br />

eingeschult werden. Solch eine Gliederung<br />

widerspiegelt auch die heterogene Zusammensetzung<br />

der Schulklassen, in denen dann<br />

nach dem Konzept <strong>2plus</strong> unterrichtet wird.

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