Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.
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GRAFIK 12<br />
Kindern ist Sorbisch Muttersprache (L1) <strong>und</strong><br />
5 Kinder kommen aus sprachlich gemischten<br />
Elternhäusern <strong>und</strong> lernen Sorbisch als Zweitsprache<br />
(L2). In dieser Gruppe stammten keine<br />
Kinder aus deutschen Elternhäusern.<br />
Bei den 16 Probanden konstatiere ich, dass<br />
die rezeptiven Fähigkeiten bereits im 1. Intervall<br />
sehr gut ausgeprägt sind, 72 % haben<br />
die sorbischen Fragen richtig verstanden <strong>und</strong><br />
den entsprechenden Bildern zugeordnet. Im<br />
6. Intervall konnte eine Steigerung auf 97 %<br />
verzeichnet werden. Anhand der dargestellten<br />
Sprachkonstellation verw<strong>und</strong>ert es nicht,<br />
dass die Probanden im 1. Intervall insgesamt<br />
Deutsch (77 %) besser verstehen als Sorbisch.<br />
Die Steigerung rezeptiver Fähigkeiten<br />
im 6. Intervall im deutschen Test fällt im Vergleich<br />
zum sorbischen geringer (6 %) aus.<br />
Auch in den sorbischen Kindergärten wird<br />
Konferenzteilnehmer<br />
die Methode der vollständigen Immersion<br />
angewandt, d. h. dass die ganze Zeit im Kindergarten<br />
die sorbische Sprache verwendet<br />
wird (außer wöchentlich einer St<strong>und</strong>e deutscher<br />
Konversation). Die geringfügigen Unterschiede<br />
bei den Testergebnissen der sorbischen<br />
<strong>und</strong> deutschen rezeptiven Fähigkeiten<br />
dieser Probanden sind nicht relevant.<br />
In der Grafik Nr. 11 wird die anfängliche<br />
Heterogenität der Probandengruppe im Test<br />
Nr. 2 (VS) dokumentiert, die sich aber im 6.<br />
Intervall zur annähernd 100%-igen Homogenität<br />
entwickelt hat.<br />
In der Grafik (Nr.12) wird die Entwicklung<br />
produktiver Fähigkeiten im Interview eines<br />
Ralbitzer Kindes mit dominant sorbischer<br />
Sprache (L1) bei der Bildbeschreibung von<br />
«Katze <strong>und</strong> Vogel» (Bild A) sowie des Bildes<br />
«Familie» (Bild B) dargestellt.<br />
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