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Witaj und 2plus - Sorbischer Schulverein e.V.

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Universität<br />

Lehre<br />

Forschung<br />

wissenschaftlicher oder eher sprachpflegerischer<br />

Natur, ist gegenseitige Hilfe <strong>und</strong> Unterstützung<br />

– <strong>und</strong> fre<strong>und</strong>schaftlichen Beziehungen.<br />

Wir, die Wissenschaftler, dürfen die<br />

Friesen um Hilfe bitten, wenn es um die reine<br />

Forschung geht. Wie viele alte Friesinnen<br />

<strong>und</strong> Friesen haben wortwörtlich St<strong>und</strong>en <strong>und</strong><br />

St<strong>und</strong>en mit enormer Geduld auf unsere oft<br />

nur schwer nachzuvollziehenden Fragen geantwortet,<br />

damit wir den Geheimnissen der<br />

friesischen Laut- <strong>und</strong> Grammatiksysteme auf<br />

die Spur kommen konnten. Dafür haben wir<br />

immer versucht, die Sprachgemeinschaft in<br />

ihren Bemühungen um den Spracherhalt zu<br />

unterstützen. Ich gebe offen zu, dass diese<br />

Arbeit viel Freude bringt, <strong>und</strong> das ist vielleicht<br />

das Geheimnis.<br />

Ich versuche nun mit Hilfe eines Diagramms<br />

zusammenzufassen. In Kiel haben wir das<br />

Fach Friesische Philologie <strong>und</strong> die Nordfriesische<br />

Wörterbuchstelle. Diese haben die für<br />

eine Universitätseinrichtung inhärenten Aufgaben<br />

Forschung <strong>und</strong> Lehre.<br />

a) In der Lehre gehen die Studierenden in die<br />

Sprachgemeinschaft, um ihre Sprachkenntnisse<br />

zu vertiefen oder um zu forschen. Sie<br />

profitieren also von der Sprachgemeinschaft.<br />

Nach abgeschlossenem Studium bekommen<br />

einige von ihnen einen Arbeitsplatz in der<br />

friesischen Sprach- <strong>und</strong> Kulturarbeit, so dass<br />

die Sprachgemeinschaft von ihnen profitiert.<br />

b) Im Rahmen der Lehre werden auch Exkursionen<br />

durchgeführt, in denen die Studierenden<br />

von der Sprachgemeinschaft lernen kön-<br />

Exkursion<br />

Aktivitäten<br />

Bild 10:<br />

Wechselbeziehungen<br />

Universität <strong>und</strong><br />

Sprachgemeinschaft<br />

nen. Umgekehrt profitiert die Sprachgemeinschaft<br />

von den Besuchen, da sie das Ansehen<br />

der Sprache <strong>und</strong> der Sprachgemeinschaft erhöhen.<br />

c) In der Forschung liegt das Interesse u. a.<br />

bei linguistischen Fragen, die bei Gewährsleuten<br />

untersucht werden. Diese Erkenntnisse<br />

werden in Wörterbüchern <strong>und</strong> Formenlehren<br />

umgesetzt, die der Sprachgemeinschaft<br />

als Gr<strong>und</strong>lagen für eine Verschriftlichung<br />

<strong>und</strong> Vermittlung der Sprache dienen.<br />

d) Durch die Forschung sind Netzwerke entstanden,<br />

die eine Reihe gemeinsamer Aktivitäten<br />

ermöglichen, wenn nicht gar fördern,<br />

die für beide Seiten von Interesse sind.<br />

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich<br />

ein Modell vorstellen lässt, das den primären<br />

Aufgaben einer Hochschuleinrichtung<br />

gerecht wird, das aber auch den Interessen<br />

der Sprachgemeinschaft entgegenkommt.<br />

Ich denke, vielen Hochschuleinrichtungen,<br />

die mit Sprachminderheiten zu tun haben,<br />

werden ähnliche Modelle zugr<strong>und</strong>e liegen,<br />

weil die Zusammenarbeit für beide Seiten<br />

sehr konstruktiv sein kann.<br />

Foole tunk!<br />

Wutrobny d≤ak!<br />

Wut[obny ≤|k!<br />

Vielen Dank!<br />

Thank you!<br />

Sprachgemeinschaft<br />

■<br />

■ 116 ■ 117<br />

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