Konzept ILEK AHL - Endbericht - Stadt Ahaus
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Aktuelle strukturelle Gegebenheiten in der Region<br />
Kommunen anhand der Bevölkerungsvorausberechnung der Bezirksregierung<br />
bis zum Jahr 2030 dargestellt.<br />
In allen drei Kommunen nimmt die Zahl der Jugendlichen (unter 19 Jahre)<br />
im betrachteten Zeitraum stetig ab. Somit sinkt der Anteil dieser Altersgruppe<br />
an der weiter wachsenden Gesamtbevölkerung deutlich. Die<br />
absolute Zahl an Senioren sowie deren Anteil an der Gesamtbevölkerung<br />
hingegen steigt in den drei Kommunen deutlich an, so dass bereits im<br />
Verlauf des betrachteten Zeitraums der Anteil der alten Menschen größer<br />
sein wird als der Anteil der Jugendlichen an der Gesamtbevölkerung. Diese<br />
nicht nur auf die <strong>ILEK</strong> <strong>AHL</strong>-Region begrenzte Entwicklung ist in der<br />
Geschichte der Bundesrepublik ein bisher nicht gekanntes Phänomen. Betrachtet<br />
man ausschließlich die Gruppe der Hochbetagten (75 Jahre und<br />
älter) in den drei Kommunen, so ist die Wachstumsrate dieser Bevölkerungsgruppe<br />
bis 2030 sogar noch höher, was dazu führt, dass sich diese<br />
Gruppe innerhalb von 20 Jahren bspw. in Heek verdoppeln wird. In <strong>Ahaus</strong><br />
und Legden nehmen die Hochbetagten bis zum Jahr 2030 um rund 70 bis<br />
80 % zu. Da gerade diese Bevölkerungsgruppe sehr häufig Unterstützung<br />
in Form von Pflege- und Betreuungsleistungen benötigt, kommt hier auf<br />
die Kommunen eine erhebliche quantitative Nachfrage zu.<br />
Die Zahl der Personen im erwerbsfähigen Alter (19 bis 65 Jahre) nimmt<br />
in den nächsten Jahren weiter leicht zu, bis zwischen 2020 und 2025<br />
auch in dieser Altersgruppe eine leichte demographische Schrumpfung<br />
einsetzt. Dabei ist zu beachten, dass diese Schrumpfung in der Gruppe<br />
der jungen Erwerbstätigen (19 bis unter 4o Jahre) meist früher einsetzt<br />
und somit zu einer durchschnittlichen Alterung der erwerbsfähigen Bevölkerung<br />
führen wird. Inwieweit ältere Belegschaften einen veränderten<br />
Einfluss auf die wirtschaftliche Dynamik und Entwicklung in Unternehmen<br />
haben, ist bisher noch umstritten, hängt aber vor allem von der gezielten<br />
Förderung von qualifizierten Weiterbildungsprogrammen für ältere Arbeitnehmer<br />
ab.<br />
Die altersspezifischen Infrastrukturnutzergruppen der Jugendkohorte<br />
durchlaufen in den kommenden Jahren und Jahrzehnten eine turbulente<br />
Entwicklung. Zwar nimmt ihre Gesamtzahl tendenziell ab, trotzdem wird<br />
es auch in Zukunft zu sehr unterschiedlichen, wellenförmigen, gegenläufigen<br />
und meist kleinräumig differenzierten Entwicklungen kommen. Die<br />
Anpassung der Infrastruktureinrichtungen kann somit nicht einem linearen<br />
Entwicklungspfad folgen, sondern es wird erforderlich sein, flexible<br />
Lösungen für optimale quantitative und qualitative Versorgungsangebote<br />
im Bereich der Bildung und Betreuung zu finden.<br />
<strong>ILEK</strong> „Kulturlandschaft <strong>Ahaus</strong>, Heek, Legden“ 47